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Mittlere und kleinere Bulker konnten am Spotmarkt diese Woche Boden gutmachen. Für Capesize-Typen bleibt die Nachfrage aktuell schwach.

[ds_preview]Die Talfahrt am Dry-Cargo-Markt wurde diese Woche gebremst. Dank einem festeren Trend in den Panamax-, Supramax- und Handy-Segmenten legte der Baltic Dry Index auf Wochensicht um 33 auf 1148 Punkte zu.

Die beste Performance legten die Panamaxe hin mit einem Anstieg der Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Geschäft von 13 % auf 12.176 $/Tag für das Index-Schiff mit 82.500 tdw Tragfähigkeit. Damit werden im Panamax-Segment aktuell unter allen Bulkertypen die höchsten Raten im Spotgeschäft eingefahren. Makler erklären den starken Markt vor allem mit einer Zunahme der Ladungen im Nordatlantik inklusive der Ostsee sowie aus dem Schwarzen Meer heraus. Das Ratenniveau für Transatlantik-Rundreisen zog folglich um über 22 % auf rund 14.500 $/Tag an. Den Eignern der 2011 gebauten »Key Hunter« (82.099 tdw) gelang es, 17.500 $/Tag für einen Trip ab Bremen über die Ostsee nach Marokko zu schließen.

Auch für Supramaxe (58.000 tdw) und Handysize-Frachter (38.000 tdw) war es eine gute Woche, auch wenn die Zuwächse deutlich bescheidener ausfielen. Erstere verbesserten sich um 5 % auf 10.226 $/Tag, letztere um 3 % auf 10.838 $/Tag. Steigerungen gab es für die Supras vor allem im US Golf und auf den Kohle-Rennstrecken ab Südchina über Indonesien zurück nach China bzw. nach Indien und für Handy-Bulker ebenso im US Golf sowie an der Ostküste Südamerikas. U.a. nahm Pacific Basin die 2013 gebaute »SFL Dee« (31.716 tdw) für einen Trip ab Praia Mole (Brasilien) nach Europa zu 13.000 $/Tag aus dem Markt. Der Abschluss liegt damit ein paar Hundert Dollar über der Baltic-Indexrate für die entsprechende Route.

Im Capesize-Segment herrscht dagegen weiter Flaute. Im Pazifik fehlten vor allem Kohlevolumina ex Australien, im Atlantik sei die Charternachfrage sowohl für Eisenerz, Kohle als auch Bauxit gedämpft, berichteten Makler. Die Durchschnittsrate der Capes konnte ihren Sinkflug zwar zur Wochenmitte beenden, lag heute aber immer noch um knapp 5 % unter dem Niveau der Vorwoche – bei 11.897 $/Tag.

Im europäischen Shortsea-Geschäft für Bulk und Breakbulk hielt der Aufwärtstrend bei den Raten diese Woche an. Die Steigerungen flachten sich aber zur Vorwoche leicht ab. Der European Short Sea Index (EUSSIX) von BMTI kletterte zur Wochenmitte um 2,4 %. Die Indexrate für Ladungspartien von 3.000 t ex Baltikum Richtung ARAG stieg um gut 5 % auf 25,38 €/t und übertrifft damit nun das Vorjahresniveau.

Unterdessen warten die Rohöltanker weiter vergeblich auf positive saisonale Impulse. Mit der steigenden Heizölnachfrage kommt zum Winter für gewöhnlich Schwung in die Tankerbefrachtung. Aber selbst am Frachtenterminmarkt sind die Erwartungen für die kommenden Monate stark gedämpft. Vor allem die Tonnagenachfrage aus China ließ zuletzt deutlich nach, weil die Raffinerien dort nach hohen Zukäufen im Frühjahr und Sommer jetzt auf komfortablen Vorräten sitzen.

Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC dümpeln weiter bei knapp über 10.000 $/Tag vor sich hin. Auf Wochensicht gab es ein leichtes Plus von 4 % auf 10.800 $/Tag.

Für die Suezmaxe ging es leicht auf durchschnittlich 8.200 $/Tag runter, obwohl im Schwarzen Meer deutlich mehr Ladungen auf den Markt kamen, wie berichtet wurde. Die Aframaxe konnten sich immerhin um 10 % auf 8.400 $/Tag verbessern – knapp über Betriebskostenniveau. (mph)