Berenberg, Wünschmann
Philipp Wünschmann, Head of Shipping, Berenberg Bank
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Die Hamburger Berenberg Bank bringt einen zweiten Schiffskreditfonds an den Markt. Die Zielmarke wird auf 1 Mrd. € an Investments von institutionellen Anlegern erhöht.

Dieser zweite Fonds [ds_preview]ist nach Angaben der Bank Teil der wachsenden Zahl von Alternative Private Debt Fonds, die Berenberg inzwischen für institutionelle Anleger in verschiedenen Bereichen aufgelegt hat.

Der Start des zweiten Kreditfonds für die Schifffahrt erfolgt mit rund 100 Mio. €. So viel Kapital sei trotz Corona bei Investoren bereits eingesammelt worden, bestätigte jetzt Philipp Wünschmann, Leiter der Schifffahrtsabteilung bei der Privatbank, gegenüber der HANSA. In den kommenden zwölf Monaten könnte das Volumen noch deutlich anwachsen. Ziel sei es, insgesamt 1 Mrd. € in erstrangig besicherte Schiffskredite zu investieren.

Ermutigt sieht sich die Bank nicht nur durch den erfolgreichen Verlauf des ersten maritimen Kreditfonds, für den seit dem Start 2017 inzwischen 0,5 Mrd. € eingesammelt und etwa 90% bereits in Schiffsassets investiert wurden. Dabei handelt es sich laut Wünschmann um die Finanzierung von rund 130 vornehmlich gebrauchten Containerschiffen, Tankern oder Bulkern sowie vereinzelt auch um MPP- oder Spezialtonnage. Auch der jüngste Aufschwung an den Märkten habe das Interesse der Investoren verstärkt.

Zum einen sei die »schwierige« Markt-Phase der Restrukturierung vieler Schiffskredite bei Banken erst einmal vorbei, zum anderen seien die zuletzt guten Quartalszahlen der Reedereien in der Containerschifffahrt ein Anreiz für institutionelle Investoren wie Versicherungen oder Pensionsfonds, jetzt oder erneut über Kredite in Schiffsassets zu investieren. Auch der Erfolg des ersten Schiffskreditfonds sei ein Argument.

Die angepeilte Zielrendite liegt bei 4-5%, es handele sich um ein klassisches, erstrangig besichertes Hypothekendarlehen mit einem Beleihungsauslauf von bis zu 50%. »Das ist ein eher konservatives Investment«, sagt Wünschmann, das daher zu Geldgebern wie Pensionsfonds oder auch Family Offices passe. Neben Einzelschiffen vom Secondhand-Markt können auch kleinere Flotten finanziert werden.

Bei Berenberg gibt es angesichts des zunehmenden Interesses nun auch erste Überlegungen, Schiffskredite als Private Debt Investment auch für professionelle Anleger mit kleineren Investorensummen ab 5 Mio. €  zu öffnen, »aber damit sind wir noch nicht soweit«, sagt Wünschmann.