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Fächerecholotaufnahme des Wracks der »Friedrick Franz II« (Foto: BSH)
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In der Kadetrinne der Ostsee hat das Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff »Deneb« des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) das Wrack eines 1849 gesunkenen, besonderen Schiffs gefunden.

[ds_preview]Es handelt sich dabei um den Schaufelraddampfer »Friedrich Franz II«. Die »Deneb« untersuchte die Position am 29. September 2020, wie das BSH jetzt mitteilte. Die Untersuchung mit Fächerecholot, Tauchgängen und ROV-Einsätzen habe das Wrack schließlich eindeutig als Raddampfer indentifiziert.

Es liegt in ca. 27 m Wassertiefe und ist in gut erhaltenem Zustand. Die Fragmente der Schaufelräder, des Schornsteins und der Antrieb sind deutlich auszumachen. Wegen der besonderen archäologischen Bedeutung des Wracks unterrichtete das BSH die Landesarchäologie im Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern über den Fund. Eine umfangreiche photogrammetrische Dokumentation des Wracks, um den Zustand zu erfassen und ein Modell zu erstellen, ist dort in Vorbereitung.

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Eines der ersten Schiffe ganz aus Eisen

Die »Friedrich Franz II« besaß nicht nur eine zu ihrer Zeit neue Art von Dampfmaschine. Sie war auch eines der ersten Schiffe, die ganz aus Eisen gebaut wurden. Bereits auf ihrer ersten Fahrt nach Kopenhagen in der Nacht des 22. Juli 1849 kollidierte sie mit dem Schaufelraddampfer »Lübeck« und sank in Folge der Kollision.

Bei der Vermessung der Kadetrinne kooperiert das BSH eng mit dem dänischen hydrographischen Dienst. »Die Dänen haben das Wrack erstmalig im Rahmen der Vermessung entdeckt und teilten dem BSH die Position eines bis dahin unbekannten Unterwasserhindernisses mit, ohne absehen zu können, um was es sich handelte. Sichtbar war zunächst nur eine Erhebung am Meeresboden«, so das BSH.

Die Kursangaben in den historischen Akten im Stadtarchiv Wismar, welche die Geschichte des Schiffs dokumentieren, legten die Vermutung nahe, dass es sich um den am 22. Juli 1849 gesunkenen Schaufelraddampfer »Friedrich Franz II« handeln könnte.

Forschungsschiff Deneb