Containerschiff Diana, Puelo
Foto: Thomas Wägener
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Die durchschnittliche operative Marge der wichtigsten Containerreedereien verbesserte sich im dritten Quartal 2020 auf ein Zehnjahreshoch. Besonders profitieren konnten die im Transpazifik- und Fernost-Europa-Verkehr starken Akteure.

[ds_preview]Die Hälfte der zehn führenden Unternehmen erzielte nach einer aktuellen Erhebung von Alphaliner Kernmargen von über 15 %. Die Erträge der Reedereien seien im Jahresvergleich durch deutlich höhere Frachtraten aus Asien und niedrigere Ausgaben angekurbelt worden, so die Analysten des Branchendienstes.

Die durchschnittliche Betriebsmarge der Linienreedereien stieg im Quartal auf 14,8 %, verglichen mit 3,7 % im Vorjahr, und 8,5 % im zweiten Quartal 2020. Die japanische Gruppe ONE führte die Rangliste mit einer Marge von 21,8 % an, gefolgt von Evergreen, ZIM und HMM. Alle verfügen über bedeutende Flottenkapazitäten für die fernöstlichen Exportmärkte, und ZIM und HMM verzeichneten im Jahresvergleich einen Anstieg ihrer durchschnittlichen Rate pro TEU um 17 % bzw. 27 %.

Erfolgreiche Linienreedereien steigerten ihre Einnahmen Alphaliner zufolge auch durch zusätzliche Abfahrten auf den Transpazifik-Routen. Ein Beispiel ist der im Juni von ZIM eingeführte eCommerce Xpress (ZEX-Service).

CMA CGM, Maersk und Hapag-Lloyd bauen auf Kostensenkung

Im Gegensatz hätten CMA CGM, Maersk und Hapag-Lloyd, die weniger stark im Transpazifik- und Fernost-Europa-Verkehr engagiert sind, im Jahresvergleich einen Anstieg der Raten pro TEU um nur 5 %, 4 % bzw. null verzeichnet. Sie verließen sich Alphaliner zufolge stärker auf Kostensenkungen. Auch die im Jahresvergleich niedrigeren Bunkerpreise (durchschnittlich 260 $ pro Tonne HSFO in Rotterdam) wirkten sich positiv aus.

Insgesamt stiegen die durchschnittlichen Raten pro TEU für die sieben Reedereien, die diese Zahl gemeldet haben (Hapag-Lloyd, HMM, CMA CGM, ZIM, Maersk, Yang Ming und COSCO), im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr nur um 12 %, was deutlich unter dem 50-prozentigen Anstieg liegt, den der Index SCFI im gleichen Zeitraum verzeichnete. Währenddessen blieben die Liftings für die sieben Linien insgesamt unverändert. Nur ZIM und COSCO konnten auf individueller Basis signifikante Zunahmen im Bereich von 5 % bis 7 % verzeichnen. Vier andere Carrier meldeten Rückgänge.

»Trotz dem starken Abschneiden haben die Betriebsmargen noch nicht die Höhe des Jahres 2010 erreicht. Dies ist umso bemerkenswerter, als die 2019 eingeführten IFRS-16-Rechnungslegungsvorschriften die Gewinnspannen der Linien potenziell erhöhen, indem bestimmte Leasingkosten aus den Betriebsausgaben herausgenommen werden. Die bemerkenswerten Gewinne, die die Linien in diesem Jahr verbuchen, spiegeln jedoch auch die Verdoppelung der Kapazität der zehn größten Linienreedereien in den letzten zehn Jahren wider«, so Alphaliner.