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Der Rolls-Royce-Konzern baut ungeachtet der umfangreichen Restrukturierung sein Portfolio durch eine Übernahme aus. Dadurch wird das Portfolio der deutschen Antriebs-Tochter MTU erweitert.

[ds_preview]Zu einem nicht genannten Preis übernimmt Rolls-Royce das Unternehmen Servowatch Systems, einen in Großbritannien ansässigen Anbieter von integrierten Schiffsautomatisierungslösungen für Marinen, Handelsschiffe und große Yachten. Vertreter der Rolls-Royce-Geschäftseinheit Power Systems und des früheren Eigentümers des Unternehmens, des indischen Konzerns Larsen & Toubro unterzeichneten heute die Verträge.

Servowatch soll den Bereich Schiffsautomation der Marke MTU erheblich ausbauen, heißt es. Andreas Schell, CEO der Abteilung Power Systems von Rolls-Royce sagte, die Palette an Automatisierungs- und integrierten Brückensystemen sei »die ideale Ergänzung, um weiterhin anspruchsvolle Gesamtsystemlösungen für Schiffsantriebe und den gesamten Bereich der Schiffsautomation anbieten zu können.«

46 neue Mitarbeiter

MTU Rolls Royce Servowatch

Aufbauend auf einer Automatisierungsplattform und deren Verbindung mit »MTU SmartBridge« wolle man so die eigene Systemstrategie vorantreiben und eine voll integrierte Bridge-to-Propeller-Lösung anbieten.

Die Systeme der neuen Tochtergesellschaft werden den Angaben zufolge vollständig in die Produktpalette von MTU integriert.

Servowatch beschäftigt an seinem Hauptsitz in Heybridge rund 35 Mitarbeiter, weitere 11 Mitarbeiter sind in Indien tätig. »Servowatch ist vollkommen komplementär zu dem, was wir in der Schiffsautomation tun«, sagte Kevin Daffey Director Marine Systems & Automation im Geschäftsbereich Power Systems von Rolls-Royces. Das Unternehmen konzentriere sich auf Schiffe, die in der Regel mit Hochgeschwindigkeits-Dieselmotoren betrieben werden. Die Integration mit MTU-Produkten soll dabei helfen, »mehr Lifecycle-Services durch Datenerfassung an Bord« hinzuzufügen.

Der Gesamtkonzern unterzieht sich derzeit einer umfangreichen Restrukturierung, 9.000 Stellen sollen gestrichen, mehr als 1 Mrd. £ eingespart werden. Die maritime Sparte, zu der der deutsche Motorenbauer MTU gehört, wird offenbar weniger hart getroffen als die Luftfahrtsparte.