Leonhardt & Blumberg
Foto: Wägener
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Die Hamburger Reederei Leonhardt & Blumberg treibt den angekündigten Umbau der Flotte voran. Aus Indonesien kommen zwei neue 1.700-TEU-Schiffe.

Wie die HANSA [ds_preview]erst kürzlich berichtete, will sich Leonhardt & Blumberg ganz auf das Segment der 1.700-TEU-Schiffe konzentrieren. Nach zwei Zugängen vor einem Monat wurden jetzt zwei weitere Schiffe gekauft.

Es handelt sich dabei um zwei 175 m lange Schwesterschiffe, die ursprünglich für Thien & Heyenga gebaut wurden und bislang zur Flotte von Samudera Shipping aus Indonesien gehörten. Die bei Guangzhou in China gebauten Wenchong-1700-Einheiten »Sinar Sabang« und »Sinar Sumba« (Baujahr 2008, 1.740 TEU, 300 Reeferanschlüsse) haben dem Vernehmen nach »en bloc« um die 13 Mio. $ gekostet und wurden auf eigene Rechnung von L&B erworben.

Die Secondhand-Preise hinken derzeit den hohen Charterraten und den daraus resultierenden Erlösen noch hinterher. »Wir hatten die Schiffe einige Zeit unter Beobachtung«, sagt Torben Kölln, Geschäftsführer von Leonhardt & Blumberg, gegenüber der HANSA. »Jetzt hat sich für uns eine günstige Gelegenheit ergeben. Wir haben uns die Schiffe gesichert, bevor der Markt weiter anzieht.«

Raten hoch, Secondhand-Preise (noch) günstig

Die Neuzugänge sind zwar um gut 2,5 Mio. $ und damit etwa 50% teurer als die zuvor erworbenen »King Crimson« und »Moonchild«, dürften künftig aber auch deutlich mehr Geld verdienen. Denn der Chartermarkt hat in den vergangenen Wochen noch einmal deutlich angezogen. Die Raten in dem 1.700-TEU-Segment haben in kürzester Zeit von unter 10.000 $/Tag um etwa 2.000 $ auf etwa 12.000 $/Tag angezogen.

Während die »Sinar Sabang« derzeit einen laufenden Chartervertrag mit Samudera zwischen Slngapur und Penang erfüllt und demnächst neu verhandelt werden muss, ist die »Sinar Sumba« noch bis Sommer 2021 bei Evergreen im Fahrtgebiet Intra Asla beschäftigt und wird erst im ersten Quartal übernommen.

Fokus auf 1.700-TEU-Einheiten

Der Fokus soll bei L&B klar auf diesen 1.700er Einheiten liegen, von denen L&B bereits vier moderne Eco-Designs und jetzt 29 Standard-Wenchong-Typen in einem Einnahme-Pool fahren lässt. »Wir sehen für diese Größe die besten Marktchancen«, sagt Kölln.

Wie schon beim Zukauf vor einem Monat müssen auch dieses Mal zwei kleinere Schiffe mit 1.000 TEU den größeren Neuzugängen weichen. Hatte sich Leonhardt & Blumberg zunächst von der »Ceres« und »Carat« (877 TEU) getrennt, die künftig für Langh Ship aus Finnland fahren, verlassen demnächst die bei Fujian Mawei vor zehn Jahren gebauten »Philemon« und »Perseus« mit jeweils 1.025 TEU Kapazität die Flotte. Während erstere als »ARA Amsterdam« künftig zu Eignern in den Niederlanden wechselt, bleibt die »Perseus« in Deutschland, wenn auch bei einem anderen Reeder.