TUI
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Der Tui-Konzern braucht ein drittes Rettungspaket, um die Folgen der Corona-Pandemie zu überleben. Der Bund hilft – und könnte zum Anteilseigner werden.

Wie Europas größter Reisekonzern mitteilte, [ds_preview]gibt es eine Einigung mit privaten Investoren, Banken und dem Bund über ein weiteres Finanzierungspaket in Höhe von 1,8 Mrd. €. Mit den neuen Hilfen sieht sich Tui nun ausreichend gewappnet, um die massiven Einnahmeausfälle durch die Reiseabsagen und Corona-Beschränkungen aufzufangen, die auch den Kreuzfahrtsektor (TUI Cruises, Hapag-Lloyd Cruises) betreffen. Das frische Geld soll bis zum Beginn der neuen Sommersaison reichen.

Der in der Corona-Krise etablierte Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes (WSF) beteiligt sich mit sogenannten stillen Einlagen im Wert von insgesamt 700 Mio. €. Davon können 420 Mio. € in Aktien umgewandelt werden. Das entspräche einem Anteil des Staates von 25%. Außerdem ziehen zwei vom WSF benannte Personen in den Aufsichtsrat des Reisekonzerns ein.

Private Investoren, darunter die Unifirm Ltd., ein Unternehmen des russischen Oligarchen Alexej Mordaschow, sorgen für eine Kapitalerhöhung über rund 500 Mio. €. Dazu kommt eine zusätzliche Kreditlinie der staatlichen Bankengruppe KfW über 200 Mio. €, eine bereits bestehende Kreditlinie wird bis Juli 2022 verlängert. Weitere 400 Mio. € könnten noch von den Bundesländern kommen.

Die Tui hatte bereis im Frühjahr ein Darlehen über 1,8 Mrd. € bei der KfW aufgenommen. Teil des zweiten Rettungspakets waren Ende September eine Kreditlinie über 1,2 Mrd. € sowie eine Anleihe. Einschließlich des zusätzlich vereinbarten Finanzpakets verfügt die TUI jetzt nach eigenen Angaben über liquide Mittel und Kreditfazilitäten in Höhe von 2,5 Mrd. €.