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Die Zukunft des Jade-Weser-Port beschäftigt zunehmend die Politik in Niedersachsen und Bremen. Aus der CDU Hannover kam heute ein Appell an den Senat der Hansestadt.

[ds_preview]Die nicht nur, aber auch durch die Corona-Pandemie aufgelaufenen Verluste hatten zuletzt Stimmen von der Bremischen Hafen- und Logistikvertretung (BHV) laut werden lassen, eine Beteiligung des Landes an dem Tiefwasserhafen an der Jade kritisch zu prüfen. Es geht um Millionen Euro, nach Bremer Ansicht um ein »Millionengrab«, man müsse mit Niedersachsen eine Neuaufstellung des Hafens vereinbaren.

In Niedersachsen – wo die SPD in einer Koalition mit der CDU regiert – sorgt man sich offenbar um die Kooperation für den Hafen. Bernd-Carsten Hiebing, hafenpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, warnte heute den Bremer Senat vor Schnellschüssen. In einer Aktuellen Stunde sagte Hiebing, dass das Containerterminal mit seinen baulichen Voraussetzungen tideunabhängig für große Schiffe geeignet sei.

»Wirft man nicht mal eben über Bord«

»Dieses Alleinstellungsmerkmal wirft man nicht mal eben über Bord. Wenn sich die globalen Märkte nach der Pandemie erholen, wird das auch wieder unsere Häfen fordern. 18 m Fahrwassertiefe und eine kurze Revierfahrt von 23 sm sind schlagkräftige Argumente für die größten Containerschiffe, insbesondere im Wettbewerb mit der Konkurrenz in Rotterdam oder Antwerpen.«

Der Politiker betonte, dass der Jade-Weser-Port dabei nicht mit den Häfen in Hamburg oder Bremerhaven konkurriere, sondern mit seinem speziellen Profil deren Angebote ergänze. »So wurde er konzipiert, deswegen hat sich Bremen beteiligt. Ich kann also nur an den Bremer Senat appellieren, keinen unüberlegten Schnellschuss abzugeben. Wenn die einzelnen Hafenstandorte ihre individuellen Stärken kombinieren, wird ein großer Mehrwert für die norddeutsche Hafenwirtschaft entstehen.«

Aktuell benötige man einen langen Atem, aber das Durchhaltevermögen werde an allen Standorten belohnt werden. »Die Koalitionsfraktionen in Niedersachsen sind sich einig, dass der Jade-Weser-Port auch in Zukunft am besten aufgestellt ist, wenn wir länderübergreifend an seinem Erfolg arbeiten«, so Hiebing weiter.