Print Friendly, PDF & Email

Während immer neue große Containerschiffe auf den Markt kommen und bestellt werden, steigt der Modernisierungsbedarf in kleineren Segmenten.

[ds_preview]Der Branchendienst Alphaliner beziffert das Alter der Flotte zwischen 10.000 bis 23.000 TEU in einem aktuellen Bericht auf durchschnittlich nur fünf Jahre. »In der Zwischenzeit wurden Investitionen in kleinere und mittlere Tonnage (bis zu 9.000 TEU) zurückgestellt und oft nur auf bestimmte Schiffstypen konzentriert. Infolgedessen veralten die Flotten jetzt, wobei die meisten Segmente zwischen 500 TEU und 9.000 TEU ein durchschnittliches Altersprofil von 12 bis 15 Jahren aufweisen«, heißt es in der Analyse. Dies werfe die Frage auf, inwiefern bestimmte Schiffstypen dauerhaft am Markt zu sehen sein werden, wenn nicht in naher Zukunft Neubauten in Auftrag gegeben werden.

»Neubauten für Nachfrage nötig«

Die Frage der Flottenerneuerung sei besonders akut in den Größenklassen 4.000-5.000 TEU, 6.500- 7.500 TEU und 8.000-9.000 TEU, da derzeit keine Schiffe bestellt werden, weder von Carriern noch von Charterreedern (NOO). Das Segment 5.000 – 6.000 TEU weist inzwischen ebenfalls nur noch eine Handvoll Bestellungen auf, darunter etwa 6.000 TEU-Einheiten, die kürzlich von der belgischen Reedereigruppe CMB bestellt wurden.

»Da die Flotte der klassischen Panamax-Tonnage von 4.000 bis 5.000 TEU nun durchschnittlich 13 Jahre alt ist und die von 5.500 bis 7.500 TEU 14 Jahre erreicht, müssen irgendwann einige Neubauinvestitionen beschlossen werden, um die anhaltende Nachfrage nach diesen Größen zu unterstützen«, meinen die Alphaliner-Analysten.

Aktivität im Segment 1.700-2.500 TEU

Auch NOOs würden eine Rolle zu spielen haben, entweder durch spekulative Bestellungen, wie sie vor der Finanzkrise 2008 häufig vorkamen, oder gegen Charterverpflichtungen. In den letzten Jahren hatten die meisten Charterreeder von Investitionen in diesen Größenordnungen abgesehen, sei es aufgrund mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten oder angesichts der Charterraten, die im Verhältnis zu den Kosten eines Neubaus bisweilen »unattraktiv« waren.

Es bleibt abzuwarten, so, der Bericht weiter, ob sich diese Dynamik vor dem Hintergrund eines robusten Chartermarktes ändern könnte.

Verhältnismäßig viel Aktivität gab es in kleineren Segmenten, insbesondere zwischen 1.700 und 2.500 TEU, es gab diverse Neubau-Serien. In den letzten 36 Monaten seien die meisten Bestellungen in diesen Größenordnungen getätigt worden. Ähnliches gilt für das Segment zwischen 3.000 und 3.500 TEU, darin allerdings waren vor allem die Linien selbst aktiv.

»Unter 1.000 TEU sind die Neubaubestellungen unbedeutend, was für eine Flotte mit einem Altersprofil von 15 Jahren ein Problem darstellt«, schreiben die Marktbeobachter. Die Modernisierung in diesen Größenordnungen, die notwendig sei, »um die anhaltende Nachfrage zu befriedigen«, werde eine Herausforderung darstellen. »Diese »Sackgasse« wirft daher Fragen über die Zukunft der Flotten unter 1.000 TEU auf, es sei denn, die Reedereien bestellen letztendlich Neubauten auf eigene Rechnung.«