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Die auch an der deutschen Küste bekannte dänische Fährreederei Molslinjen bekommt einen neuen Eigner. Polaris Private Equity verkauft das Unternehmen an den Finanzinvestor EQT, der in der maritimen Branche unter anderem an Terminals und Wetter-Routing-Spezialisten beteiligt ist.

[ds_preview]Polaris und Molslinjen gaben die Transaktion heute bekannt. Der Investor zieht ein positives Fazit: »Molslinjen hat sich seit 2015 unter unserer Eigentümerschaft von Polaris stark entwickelt und das Geschäft auf der Grundlage bedeutender Investitionen ausgebaut«, heißt es in einer Mitteilung.

Polaris

Polaris ist eine Private-Equity-Firma mit Sitz in Kopenhagen, die in mittelständische Unternehmen in Skandinavien investiert. Seit 1998 wurden vier Fonds aufgelegt und Kapitalzusagen in Höhe von 1,2 Mrd. € erhalten. Bis heute hat Polaris nach eigenen Angaben in 43 Unternehmen investiert. Nach dem Verkauf von Molslinjen umfasst das Portfolio zwölf Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von mehr als 800 Mio. € und rund 5.000 Beschäftigten.

Seit 2015 war das Angebot der Reederei, die unter anderem den Hafen Mukran auf Rügen im Fahrplan hat, von zwei auf neun Linien expandiert, die Flotte wuchs von drei auf 15 Schiffe, die jährlich bis zu 8 Mio. Passagiere bedienen.

Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden und soll voraussichtlich Anfang 2021 abgeschlossen sein. Über den Verkaufspreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Es soll bei 1 Mrd. € liegen.

Der neue Eigner EQT ist in der maritimen Branche kein Unbekannter. Das Portfolio umfasst derzeit über 90 Unternehmen oder Beteiligungen – darunter der Wetter- und Routing-Spezialist StormGeo und ein ehemaliges Containerterminal der Reederei CMA CGM. EQT führt außerdem die auch hierzulande vertretene Einzelhandelskette Flying Tiger sowie einige deutsche Unternehmen wie beispielsweise BBS Automation, Deutsche Glasfaser, GEtec, kfzteile24 in seiner Liste auf.

Wachstumskurs

Molslinjen ist den Angaben zufolge heute die größte inländische Fährgesellschaft Dänemarks mit Routen zwischen Jütland und Seeland sowie Fährverbindungen von und nach Bornholm, Langeland, Als, Fanø und Samsø sowie Schweden und Deutschland. Darüber hinaus hat das Unternehmen den Kombardo Express mit direkten Busverbindungen zwischen einer Reihe größerer dänischer Städte eingerichtet. Darüber hinaus wurden Investitionen eingeleitet, um 2021 eine neue elektrische Fähre auf der Fanø-Route und 2022 die weltgrößte Katamaranfähre mit Dual-Fuel-Motoren auf der Bornholm-Route in Betrieb zu nehmen.

Molslinjen

»Wir hatten eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Management und den Mitarbeitern von Molslinjen, und wir sind stolz auf die Fortschritte und Ergebnisse, die das Unternehmen unter unserer Eigentümerschaft erzielt hat«, sagte Jan Johan Kühl, geschäftsführender Gesellschafter von Polaris.

»Polaris ist für uns ein dynamischer und effektiver Eigentümer gewesen. In Partnerschaft konnten wir die richtigen Investitionen tätigen. Wir freuen uns nun auf die Zusammenarbeit mit EQT Infrastructure und die Fortsetzung der positiven Entwicklung in einer Zukunft, die große Chancen bietet – einschließlich des grünen Übergangs«, sagte Reedereichef Carsten Jensen. Er bezeichnete EQT als »starken strategischen Partner«.