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Die in Haren an der Ems ansässige Reederei Jüngerhans meldet die Refinanzierung von zehn Schwergutschiffen.

[ds_preview]»Nach fast zweijährigen Verhandlungen und höchst intensiven Vorbereitungen konnte die Reederei nunmehr eine große Kapitalmaßnahme zur Ablösung einer bisherigen Flottenfinanzierung für 10 Schwergutschiffe erfolgreich zum Abschluss bringen«, teilte Jüngerhans in einem Statement mit.

Bei den Schiffen handelt es sich um Frachter aus den Größenklassen 8.000 und 10.000 tdw. Sie waren zwischen 2006 bis 2010 auf der portugiesischen Werft Estaleiros Navais de Viana do Castelo S.A. (ENVC) für die Reederei gebaut worden. Das Fremdkapital für alle Schiffe war ursprünglich von einer Bank gestellt worden, deren erklärtes Ziel es gewesen sei, ihr Kreditbuch um ihre sämtlichen Schiffsfinanzierungen zu bereinigen, heißt es jetzt.

Corona-Pandemie verhindert Abschluss

Mehrere Anläufe der Bank, die Darlehen abzubauen, darunter der Verkauf eines kundenübergreifenden Kreditportfolios von über 40 Schiffen, konnten zuvor nicht umgesetzt werden.

Parallel hatte die Reederei selbst nach einer Lösung gesucht – und nun offenbar gefunden. Zum Jahreswechsel 2019/2020 sei eine kommerzielle Einigung über die Ablösung seitens der Bank getroffen worden. Diese Transaktion hätte daraufhin im Frühjahr umgesetzt werden sollen. Das dafür notwendige Kapital war laut Jüngerhans-Angaben aus dem Gesellschafterkreis zugesagt und auf ein Treuhandkonto eingezahlt worden.

Es folgten allerdings offenbar neue Schwierigkeiten. So sei die noch unter einem Gremienvorbehalt stehende Kreditzusage nicht eingelöst worden. Als Begründung wird angegeben, dass die zuständigen Kreditgremien der Bank vor dem Hintergrund des Lockdowns im Zuge der aufkommenden Corona-Pandemie sämtliche Kreditentscheidungen für mehrere Wochen ausgesetzt hatten. In der Folge trieb die Bank die »sukzessive Verwertung« der als Sicherheiten hinterlegten Schiffe voran.

»Im Zuge weiterer Verhandlungen gelang es jedoch, zwei regionale Banken für die Finanzierung zu gewinnen«, erläutert Jüngerhans, und weiter: »Zusammen mit dem neu eingebrachten Eigenkapital sehen die technisch hochwertigen Schiffe in einer wirtschaftlich deutlich verbesserten Situation einem derzeit wieder steigenden Marktniveau entgegen.« Die »gesamte Schwergutflotte« der Reederei sei nun durch neue Finanzierungen wieder »wirtschaftlich solide und für die Zukunft tragfähig« aufgestellt.