Wind-turbine-installation-vessel-Atlas-C-Class-by-KNUD-E.-HANSEN
Quelle: Knud E. Hansen
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Mit der Atlas C-Klasse arbeitet das Knud E. Hansen an einem neuen Wind Turbine Installation Vessel (WTIV) für mehrere Windturbinen bis zu Größen von über 20 MW in Wassertiefen bis 80 m. Verhandlungen mitr Reedereien sollen bereits laufen.

[ds_preview]Mit einem Eigengewicht (jacking deadweight) von 18.000 t, 6.800 m² Deckfläche und einem 3.000-t-Kran mit 37-m-Ausleger sei das neue Design derzeit das einzige WTIV, das sechs der 14-16-MW-Windturbinen der neuen Generation und mindestens fünf der 20+-MW-Turbinen der nächsten Generation tragen könne.

Das Eigengewicht und die Krankapazität ermöglichen es dem Schiff nach Angaben von Knud E. Hansen außerdem, mindestens vier der extragroßen Monopile-/Transition-Piece-Fundamente zu tragen, die für die 14-16-MW-Turbinen benötigt werden. Die Atlas C-Class ist als Plattform gedacht, die die Basis für weitere Anpassungen bildet.

Spezifikationen:

  • Länge über alles (ohne Helideck) 170 m
  • Breite: 60,20 m
  • Tiefe bis Hauptdeck: 13,20 m
  • Tiefgang bei 18.000 t DWT: 6,70 m
  • Geschwindigkeit bei 6,50 m Tiefgang inkl. 10% s.m.:  12,0 kn

Um die Vielseitigkeit des Designs zu gewährleisten, verfügt das Frachtdeck über einheitliche Trägerabstände sowohl in Längs- als auch in Querrichtung, so dass die Fundamente für die Ausrüstung und die Turbinenteile standardisiert und in vielen verschiedenen Positionen und Ausrichtungen installiert werden können.

Derzeit laufen nach Angaben des Schiffsdesigner Verhandlungen mit Unternehmen der Offshore-Windbranche, um die Plattform Atlas C-Class auf Basis ihrer individuellen Anforderungen weiterzuentwickeln. Es sei die erste in einer Reihe von geplanten WTIV-Plattformen unterschiedlicher Größe, heißt es. Eine der bereits in der Entwicklung befindlichen Plattformen ist demnach eine kleinere A-Class-Plattform, die vier 14-MW-Turbinen tragen kann und mit einem 1.600-t-Kran für Kunden ausgestattet ist, die eine kleinere Variante zur Installation von Windturbinen auf vorinstallierten Fundamenten benötigen.

Batterien, Energiespartechnik, effiziente Antriebe

Energieeinsparungen und niedrige Emissionen waren nach Angaben der Entwickler die wichtigsten Faktoren für das Antriebssystem. Das Schiff soll von acht identischen Generatoren mit je 3.340 kW elektrischer Leistung angetrieben werden, die in zwei unabhängigen Maschinenräumen angeordnet sind. Ein Gleichstromnetzsystem soll es den Motoren ermöglichen, mit variabler Drehzahl zu laufen, um eine maximale Treibstoffeffizienz zu erreichen. Das DC-Netzsystem ist mit einem 4-MW-Batteriepaket gekoppelt, das für Lastausgleich und Spitzenlastabschaltung sorgt.

Die Batterien können »Instant Power« liefern, was den Bedarf an »Spinning Reserve Power« von Generatoren, die im Standby-Betrieb laufen (z. B. bei DP-Operationen), reduziert, und sie ermöglichen die Rückgewinnung von ca. 60 % der Energie, die zum Aufbocken des Schiffes auf die Arbeitshöhe benötigt wird.

Um den Stromverbrauch zu minimieren, soll das Schiff mit den effizientesten Strahlrudereinheiten auf dem Markt ausgestattet werdeb. Dazu gehören vier Azimut-Heckstrahlruder, die von Permanentmagnetmotoren angetrieben werden und mit Düsen für maximalen Pfahlzug ausgestattet sind. Am vorderen Ende befinden sich zwei Tunnelstrahlruder und zwei einziehbare Bugstrahlruder, die so konfiguriert sind, dass sie den Schub maximieren. Die Plattform ist mit vier dreistrebigen Fachwerkbeinen ausgestattet, die sie in Wassertiefen von bis zu 80 m tragen können.

Die Spud-Cans sind für eine möglichst geringe Eindringtiefe in den Meeresboden optimiert und mit Auftriebskörpern ausgestattet, um den Tiefgang im Hafen zu verringern, die Belastung des Meeresbodens beim Aufbocken des Schiffes zu reduzieren und das Einfahren der Beine aus schlammigen Meeresböden zu unterstützen. Die Plattform wird von einem leistungsstarken elektrischen Hochgeschwindigkeits-Zahnstangen-Hebesystem angehoben, das für 5.000 Lastzyklen ausgelegt ist.

130 Kabinen

Auf dem Hauptdeck des Unterkunftsblocks befindet sich eine Betriebszentrale, die aus Büros und Besprechungsräumen sowie einem Krankenhaus, einem Aufenthaltsraum, einem Fernsehraum, einem Umkleideraum und einer Werkstatt besteht. Darüber befinden sich eine große Kombüse mit geräumiger Messe sowie großzügige Provianträume.

Auf den drei darüber liegenden Decks befinden sich insgesamt 130 Kabinen für Auftragnehmer, Mannschaft und Offiziere. Das Oberdeck besteht aus einer Brücke mit Mittel- und Flügelkonsolen und einem großen Hubschrauberdeck. Unterhalb des Hauptdecks befinden sich ein Fitnessraum, ein Kino, ein Fernsehraum, ein Spielraum und eine Sauna sowie eine Waschküche und Lagerräume.