Offshore-Schiffe
Quelle: Cadeler
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Kurz nach dem Börsengang nutzt die Offshore-Reederei und ehemalige Swire-Tochter Cadeler das frische Kapital und investiert in die Flotte beziehungsweise die Heavylift-Kapazitäten.

[ds_preview]Das seit kurzem an der Börse in Oslo gelistete Unternehmen gab heute einen Auftrag für einen neuen Heavylift-Kran bekannt, der auf dem Offshore-Schiff »Wind Orca« (ex »Pacific Orca«) installiert werden soll.

Gemeinsam mit Kunden entwickelt

Der neue Kran wird eine Hubkapazität von 1.600 t bei einer Ausladung von 40 m haben, wobei sich der Haupthaken in einer Höhe von 159,7 m über dem Hauptdeck befindet. Bislang liegt die Heavylift-Kapazität des Schiffes bei 1.200 t und 31 m. Bei der Entwicklung habe man »in engem Dialog mit Kunden« gestanden, um deren zukünftige Anforderungen an das neue Krandesign zu verstehen.

So wolle man die »zukünftige Nachfrage des Offshore-Windmarktes« bedienen, heißt es mit Blick auf die immer größeren und schwereren Windkraft-Anlagen: »Der Offshore-Markt entwickelt sich hin zur Installation größerer Windturbinen der nächsten Generation mit einer Leistung von mehr als 14 MW, was eine verbesserte Kranhebekapazität der Schiffe erfordert, die für die Installation, den Betrieb und die Wartung von Offshore-Windturbinen eingesetzt werden.« Cadeler hat bereits ein solches Projekt in seinem Auftragsbestand.

Umstrukturierung bei Swire

Der Börsengang ist Teil einer größeren Umstrukturierung in der Schifffahrtsgruppe China Navigation (CnCO) beziehungsweise bei Swire Shipping. Das Unternehmen hatte erst jüngst eine neue Projekt-/MPP-Tochter aufgesetzt (und dafür einige deutsche Manager angeworben). Gleichzeitig gibt es einige Neubaupläne, etwa ein Orderbuch für Bulker, Containerschiffe und MPP-Frachter. Zusätzlich will man für die Offshore-Sparte, die seit einigen Wochen unter dem Namen Cadeler firmiert, neue Installationsschiffe bestellen.

»Strategische Priorität«

Mikkel Gleerup, CEO von Cadeler, sagte: »Wie wir im Zusammenhang mit unserer Börsennotierung Anfang des Jahres kommuniziert haben, ist der Austausch der Kräne auf unseren bestehenden Schiffen eine wichtige strategische Priorität.« Die Einnahmen aus dem Börsengang sollen auch zur Finanzierung der ersten Rate für die geplante Bestellung des Neubaus der X-Klasse verwendet werden.

Je nachdem wie sich die Lage entwickelt, soll die Maßnahme allerdings nicht die einzige Investition bleiben. Auch für das zweite Schiff, die »Wind Osprey« (ex »Pacific Osprey«) habe man sich eine Option für einen neuen Kran gesichert. »Die neuen Krane werden Cadeler an die Spitze des Marktes bringen und eine zukunftssichere Flotte gewährleisten«, so die Reederei, an der die bisherige Mutter Swire seit dem Börsengang noch 49,8% der Anteile hält. Die Schifffahrtsgruppe BW hatte sich 20,3% gesichert. Weitere Anteilseigner sind die Finanzhäuser Handelsbanken, DNB Asset Management, Nordea Investment Management und Fjärde AP-fonden. Bei dem IPO waren umgerechnet rund 100 Mio. $ eingesammelt worden.

Der Auftrag für den neuen Kran ging an die Firma NOV. Der Austausch soll voraussichtlich im Oktober 2023 beginnen und im März 2024 abgeschlossen sein. Die Gesamtsumme des Vertrages für den Ersatz beider Kräne beträgt 102 Mio. $, einschließlich der Stilllegung der alten Kräne sowie der Konstruktion, Fertigung und Installation der neuen Kräne. Die Kosten sollen über den Cashflow des Unternehmens in den Jahren 2021 bis 2024 finanziert werden.