Die Reederei MSC schlägt Alarm: Die Besatzung des Bulkers »Anastasia« sitzt ohne Crew-Wechsel vor Nordchina fest – und ist alles andere als ein Einzelfall.
Die »Anastasia« [ds_preview]gehöre zu den Dutzenden von Schiffen, die vor dem Hafen von Caofeidian auf Abfertigung warten. Wegen der von Peking verhängten Importbeschränkungen kommt es derzeit vor China zu langen Wartezeiten.
Die Reederei habe sich schon während der Anfahrt um einen dringend fälligen Crew-Wechsel bemüht. Dies sei jedoch weder von den Charterern noch von den chinesichen Behörden erhört worden, kritisiert die Genfer Reederei.
China habe einen Besatzungswechsel in chinesischen Häfen aufgrund der Covid-19-Beschränkungen untersagt. Auch die Bitten von MSC von Mitte Dezember, die Crew im wenige Seetage entfernten Japan auszutauschen, wurde abschlägig beschieden. Zudem hätten die örtlichen Behörden den Versuch von MSC blockiert, wenigstens einen Arzt auf das Schiff gelassen.
MSC hat nach eigenen Angaben erstmals im Juni 2020 versucht, die Besatzung der »Anastasia« in Hongkong zu wechseln. Danach habe es weitere Versuche in Manila, Hongkong, Singapur und Busan gegeben – alle seien abgelehnt worden. MSC verweist darauf, dass man als technischer Betreiber das Schiff nicht einfach für einen Crew-Wechsel umleiten könne, da im Zielhafen eine Festsetzung und damit eine Verschärfung des Problems drohe.
MSC als eine der global führenden Reedereien fordert die Regierungen weltweit auf, das wachsende humanitäre Problem zu lösen. Dei »Anastasia« sei kein Einzelfall, das Problem betreffe Dutzende von anderen Schiffen in der Region, heißt es in Genf. Trotz vielen Appellen sind bislang keine international geltenden Regelungen gefunden worden, um das Problem für das seefahrende Personal zu lösen. Hunderttausende Seeleute, nicht nur an Bord, sondern auch an Land, sind davon betroffen.
