VPLP ArianeGroup Canopee with Oceanwings 2
Quelle: VPLP
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Jifmar Guyane hat eine niederländische Werft für den Bau des Schiffes »Canopée« ausgewählt. Der spezielle RoRo-Frachter soll mit Segelunterstützung Raketenteile für die Ariane Group transportieren.

[ds_preview]Nach der Ablieferung Ende 2022 soll das Schiff von Alizés, einem Joint Venture zwischen Jifmar Offshore Services und Zéphyr & Borée, betrieben werden. Nach einer internationalen Ausschreibung, an der sich der zukünftige Betreiber Alizés und der Auftraggeber Ariane Group beteiligten, fiel die Wahl auf den niederländischen Schiffbauer Neptune.

Das 121 m lange und 23 m breite RoRo-Schiff für den Transport von Komponenten der Ariane 6-Rakete von Europa nach Französisch-Guayana soll u.a. durch die Ausstattung mit Segeln die Umwelt so wenig wie möglich belasten. Der Hybridantrieb der »Canopée« besteht aus vier 30 m hohen »Oceanwings« genannten Segeln mit einer Gesamtfläche von 1.452 m². Diese Tragflächensegel unterstützen das Hauptantriebssystem des Schiffes dabei, den Treibstoffverbrauch und die Kohlendioxidemissionen um durchschnittlich 30% zu senken, heißt es. Dual-Fuel-Motoren (LNG und MDO), Verstellpropeller und Solarmodule sollen zur Deckung des Energiebedarfs an Bord zum Einsatz kommen.

»Wahl einer europäischen Werft naheliegend«

»Die Wahl einer europäischen Werft schien uns naheliegend und passt zur DNA des Ariane-Projekts. Die Neptune-Marine-Werft hat eine starke Erfolgsbilanz beim Bau von Frachtschiffen, die den höchsten Industriestandards entsprechen. Bei Jifmar vertrauen wir ihnen schon seit vielen Jahren beim Bau unserer innovativen und vielseitigen Schiffe. Mehr als 15 Einheiten sind bereits nach unseren Spezifikationen bestellt worden«, sagt Jean-Michel Berud, CEO von Jifmar.

Die nun bekannt gegebene Unterzeichnung des Vertrags mit Neptune Marine für den Bau der »Canopée« fand bereits im Oktober statt. Seitdem seien die detaillierten technischen Studien im Gange, wobei die Tests des Rumpfes in den kommenden Wochen stattfinden sollen. Die Kiellegung soll im zweiten Quartal 2021 folgen, während Alizés das Schiff nach einer Reihe von Tests Ende 2022 übernehmen will.

VPLP ArianeGroup Canopee with Oceanwings 2

»Wir freuen uns darauf, dieses Schiff im Auftrag der Ariane Group zu betreiben und das volle Potenzial des Windantriebs in der Handelsmarine zu zeigen«, sagt Nils Joyeux, CEO von Zéphyr & Borée. Die Vergabe des Projekts an eine europäische Werft sorge angesichts der andauernden Covid-19-Pandemie für Sicherheit. »Andererseits hoffen wir, dass Europa damit die Führung beim Bau von innovativen Schiffen mit Windantrieb übernehmen kann«, fügt Joyeux hinzu.

Der Bau des Schiffes wird den Angaben zufolge in den Niederlanden und in Polen stattfinden. Zur Einhaltung des Designkonzepts hat sich Neptune an Groot Design gewandt, ein auf »Open Top«-Frachtschiffe spezialisiertes Designbüro. Grundlage dafür war der Entwurf von VPLP Design, mit dem Alizés die Ausschreibung der Ariane Group gewonnen hatte. Eine Tochtergesellschaft von VPLP Design, Ayro, wird die Tragflächensegel liefern.