Foto: F. Laeisz
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Das deutsche Forschungsschiff »Polarstern« macht sich erneut auf den Weg in die Antarktis. 

[ds_preview]Nach der aufsehenerregenden letzten Expedition mit langem Drift im Eis war das 38 Jahre alte Schiff zuletzt für reguläre Wartungsarbeiten bei der Lloyd Werft. Wie die Reederei F. Laeisz jetzt bestätigte, wurde der Werftaufenthalt erfolgreich abgeschlossen. Die »Polarstern« verlässt nun Bremerhaven und nimmt Kurs auf den Süden.

Im Rahmen der Reise fungiert das Forschungsschiff als »letzte Verbindung« für die Antarktisforscher der Neumayer-Station.

Die Neumayer-Station III des Alfred-Wegener-Instituts wird dieses Jahr ausschließlich auf dem Seeweg versorgt. Das Forschungsschiff »Polarstern« bringt – wie üblich – Material und Treibstoff in die Antarktis. Corona-bedingt reisen aber diese Saison auch alle Menschen, die an der Station arbeiten, per Schiff auf den Südkontinent.

Statt mit dem Flugzeug in Südafrika starten die diesjährigen Antarktis-Expeditionsteilnehmenden ihre Reise in Bremerhaven. Die »Polarstern« bringt sie vom Heimathafen aus Non-Stopp in die Atkabucht in der Antarktis. Vom dortigen Anleger an der Schelfeiskante gelangen Mensch und Material dann mit Pistenraupen und Schneeskootern zur etwa 10 km entfernten Neumayer-Station III.

Was bei Expeditionen und den zugehörigen Reisen an coronaspezifischen Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen ist, hatte das ganze AWI-Logistik-Team im vergangenen Jahr gelernt, als die Durchführung der MOSAiC-Expedition mit der »Polarstern« in der zentralen Arktis trotz weltweiter Reisebeschränkungen aufrecht erhalten werden konnte.

Ebenso wie im Sommer gehört auch jetzt eine Einzelquarantäne vor Expeditionsbeginn mit mehrfachen Corona-Tests zum Maßnahmenkatalog. Auf dem Forschungsschiff und der Antarktisstation stehen PCR-Testgeräte zur Verfügung und in den Hospitälern und Apotheken wurde der Situation entsprechend mit zusätzlicher Ausrüstung, Medikamenten und medizinischem Sauerstoff für den Notfall nachgerüstet.

Ankunft am 20. Januar

Um den 20. Januar 2021 herum ist nun der Anlauf in der Atkabucht geplant. Die »Polarstern« fährt dann nach Port Stanley auf den Falklandinseln. Dort löst eine neue Crew die Schiffsbesatzung ab, und ein internationales Wissenschaftsteam für eine Forschungsexpedition mit ozeanographischem Schwerpunkt im Weddellmeer geht an Bord. Auf dem Rückweg von dieser Expedition in der Antarktis sammelt das Schiff das alte Neumayer-Überwinterungs- sowie das Technik-Team und die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen wieder ein. Per Flugzeug geht es von dort für die meisten zurück in die Heimat, während die Polarstern mit einer kleinen Gruppe Forschender die Rückreise nach Bremerhaven antritt, wo die Antarktissaison Ende April endet.