HMM, Containerschiff
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In der Top-12-Liste der Carrier gibt es Verschiebungen. 2021 wird COSCO von Platz 3 verdrängt werden, während Maersks Position 1 wackelt.

[ds_preview]HMM ist nach einem Flottenkapazitätszuwachs um 85% vom 10. auf den 8. Platz aufgestiegen. PIL ist hingegen vom 9. auf den 12. Platz abgerutscht, nachdem sich der Carrier aus dem Transpazifikverkehr zurückgezogen, 16 Schiffe verkauft und die gecharterte Flotte um 16 Einheiten reduziert hat, was zu einer Verringerung der Flottenkapazität um 28,9% führte.

Eine weitere große Veränderung in der Carrier-Rangliste erwartet der Branchendienst Alphaliner Anfang des Jahres, da CMA CGM im Begriff ist, die dritte Position von der COSCO Group zurückzuerobern. COSCO Shipping Holdings wurde im Juli 2018 mit der Übernahme von OOCL zur weltweiten Nummer 3. Die kombinierte Kapazität von COSCO Shipping und OOCL betrug zu diesem Zeitpunkt 2,76 Mio. TEU, verglichen mit 2,64 Mio. TEU für CMA CGM.

CMA CGM nur noch 10.367 TEU hinter COSCO

Die Flottenkapazität von CMA CGM hat in diesem Monat nach dem Einsatz des 14.812-TEU-Neubaus »CMA CGM Scandola« (gechartert von Eastern Pacific Shipping) und der Ablieferung der 23.112 TEU großen »CMA CGM Louvre« die 3-Mio.TEU-Grenze überschritten.

Die Gesamtflottenkapazität des in Marseille ansässigen Carriers liegt heute bei 3.012.515 TEU, das sind nur 10.367 TEU weniger als COSCO. »Mit fünf weiteren 23.112-TEU-Neubauten, die in der ersten Hälfte des Jahres 2021 an CMA CGM abgeliefert werden sollen, ist es wahrscheinlich, dass die französische Reederei COSCO wieder überholen wird«, schreibt Alphaliner. Der chinesische Carrier soll zwölf 23.000-TEU-Neubauten für OOCL erhalten, allerdings erst ab Sommer 2023.

CMA CGM hat das Flottenwachstum von 11,8 % komplett in der zweiten Hälfte dieses Jahres realisiert. Alle Top-12-Carrier außer HMM hatten nach den Alphaliner-Zahlen ihre Flottenkapazität in der ersten Jahreshälfte zurückgefahren, einschließlich CMA CGM  (-1%), als Reaktion auf die niedrige Frachtnachfrage aufgrund der Covid-19-Pandemie.

Die Abriegelung der westlichen Welt und die Reisebeschränkungen haben in der zweiten Jahreshälfte 2020 einen Exportboom aus China ausgelöst, da sich die Verbraucher beeilten, Güter wie Elektronik und Haushaltsgeräte online zu kaufen. CMA CGM sei in einer guten Position gewesen, um auf die boomende Frachtnachfrage zu reagieren, da das Unternehmen seine ersten vier 23.112-TEU-Neubauten bekommen habe und außerdem seine eingecharterte Flotte von 382 auf 452 Schiffe (netto zwischen Rücklieferungen und neuen Chartern) stark erhöht habe, heißt es.

Marktanteil von Maersk schrumpft

Der Flottenzuwachs bei CMA CGM von 316.652 TEU in absoluten Zahlen wird nur von der koreanischen Reederei HMM übertroffen, die in diesem Jahr 330.500 TEU (+85%) hinzugewonnen hat, da sie zwölf Neubauten mit je 24.000 TEU übernahm und neun Schiffe mit 10.100 TEU bis 13.100 TEU in die Flotte zurückholte, die im Rahmen der am 31. März ausgelaufenen Kooperationsvereinbarung »2M + HMM« an Maersk und MSC verchartert gewesen waren.

Aktuelles Alphaliner-Ranking:
Ranking 29.12.2020 Ranking 1.1. 2020 Kapazität (TEU) 29.12.2020 Zuwachs 2020 (TEU) Zuwachs 2020 (%)
1 Maersk 1 4.106.928 -85.814 -2
2 MSC 2 3.855.928 89.879 2,4
3 COSCO 3 3.022.882 84.852 2,9
4 CMA CGM 4 3.012.515 316.652 11,8
5 Hapag-Lloyd 5 1.726.365 8.476 0,5
6 ONE 6 1.577.156 -4.212 -0,3
7 Evergreen 7 1.278.390 1.822 0,1
8 HMM 10 719.026 330.500 85
9 Yang Ming 8 621.652 -24.978 -3,9
10 ZIM 11 359.025 66.722 22,8
11 Wan Hai 12 316.908 42.872 15,6
12 PIL 9 279.002 -113.408 -28,9

Nur vier Reedereien haben ihre Flotte in diesem Jahr reduziert. Maersk hat einen Kapazitätsabbau von 5,6% nach den ersten sechs Monaten des Jahres in der zweiten Jahreshälfte zum Teil wieder kompensiert, der globale Marktanteil sank von 17,8% auf 16,6% im Juni. Die Nummer eins wird 2020 mit einer um 2% kleineren Flotte und bei 17% Marktanteil enden.

Der Abstand zwischen den beiden größten Reedereien der Welt ist auf 251.000 TEU geschrumpft, da MSC ein Flottenwachstum von 2,4% verzeichnen konnte. Das aktuelle Auftragsbuch von Maersk beläuft sich auf 21 Einheiten für 54.558 TEU, während MSC Schiffe für 179.280 TEU im Auftragsbuch hat.

Den jüngt bekannt gewordenen Auftrag für vier 24.000-TEU-Schiffe, die gerade von BoComm bei der China Shipbuilding Trading Co bestellt wurden und Marktgerüchten zufolge von MSC gechartert werden, hat Alphaliner noch nicht mit eingerechnet. Gleiches gilt für die heute bekannt gegebene Bestellung von zwei weiteren 24.000-TEU-Einheiten bei der chinesischen Yangzijiang Shipbuilding Group. Hier ist der Auftraggeber noch unbekannt, es wird aber vermutet, dass auch diese Schiffe für MSC bestimmt sind.

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