ZDS, Hosseus
Daniel Hosseus (Foto: ZDS)
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Im Zuge der Corona-Krise ist der Güterumschlag in deutschen Seehäfen 2020 deutlich gesunken, erst im letzten Quartal zeigte sich eine Entspannung. Nun soll die Politik die Voraussetzungen für einen Aufschwung schaffen.

[ds_preview]Im Zeitraum Januar bis September 2020 ging der Umschlag in den deutschen Seehäfen um 9,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Im letzten Quartal gab es allerdings Anzeichen einer Erholung. Im Jahr 2021 wird es laut der neuesten Gleitenden Mittelfristprognose des Bundesamtes für Güterverkehr im Seegüterverkehr zu einer klaren Aufholbewegung kommen. Allerdings ist angesichts der Unsicherheiten durch die anhaltende Corona-Krise schwer vorauszusagen, wie sich die Lage in Deutschland, in Mittel- und Osteuropa und in Übersee entwickeln wird.

Beim 9. Hafenentwicklungsdialog, bei dem die zuständigen Minister und Senatoren der Küstenländer, Vertreter der Bundesregierung und der Präsident des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) gestern aktuelle Themen der Hafen- und Verkehrspolitik diskutierten, betonte der ZDS, dass die deutschen Seehäfen trotz den unwägbaren Umständen mit den richtigen Rahmenbedingungen wieder auf Wachstumskurs gebracht werden können.

»In der Corona-Krise ist einmal mehr sichtbar geworden, dass die deutsche Hafenwirtschaft auch in schwierigen Zeiten die Lieferketten aufrechterhalten und die Versorgung von Bevölkerung und Industrie sicherstellen kann. Corona hat aber auch gezeigt, dass wir die bereits laufenden Transformationsprozesse im Hafen – sei es Digitalisierung oder die Umstellung auf alternative Kraftstoffe im Rahmen der Energiewende – beschleunigen und in bewährter Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern und mit der öffentlichen Hand weiter aktiv begleiten müssen«, sagte Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des ZDS.

»Die Hafenwirtschaft steht in einem hart geführten internationalen Wettbewerb, an dem sich zum einen Standorte und zum anderen internationale Hafen- und Schifffahrtsunternehmen beteiligen. Wir müssen gemeinsam Wettbewerbsnachteile abbauen und einen fairen ordnungspolitischen Rahmen für die maritime Logistik schaffen«, so Hosseu weiter.

Neben den Folgen der Corona-Krise diskutierten die Teilnehmer des 9. Hafenentwicklungsdialogs den europäischen Green Deal im Kontext der Häfen, die Auswirkungen der Energiewende sowie aktuelle Marktentwicklungen und die volkswirtschaftliche Bedeutung der Häfen.