Foto: TransOcean
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Ohne Schiffe kein Geschäft: Nach dem Verkauf der gesamten Flotte geht der Bremer Traditionsveranstalter Transocean Kreuzfahrten in die Insolvenz und wird vermutlich abgewickelt.

Es hatte sich abgezeichnet. [ds_preview]Schon im vergangenen Jahr hatte das britische Unternehmen South Quay Travel & Leisure, das in Deutschland als TransOcean Kreuzfahrten antritt, Insolvenz anmelden müssen. Es fehlte in der Coronakrise an Geld.

In der Zwischenzeit wurden alle Schiffe der Flotte verkauft bzw. zum Abwracker geschickt, darunter auch der bekannte und beliebte Kreuzfahrt-Oldtimer »Astor«. Außerdem hatte Transocean zuletzt im deutschen Markt die Schiffe »Magellan« und »Columbus« angeboten.

In diesem Sommer sollte eigentlich die 1994 gebaute »Ryndam« als »Ida Pfeiffer« in die Flotte aufgenommen werden. Ihre Schwester »Vasco da Gama« war seit Sommer 2019 für Transocean unterwegs, in der Wintersaison allerdings auf dem australischen Markt. Außerdem sollte die betagte »Astor« im kommenden Jahr durch die »Pacific Aria« ersetzt werden. Auch auf dem Fluss war CMV/TransOcean mit den Schiffen »Bellefleur«, »Bellejour« und »Belvedere« unterwegs.

Transocean war als Passagierdienst D. Oltmann & Co. 1954 in Bremen gegründet worden und wurde ab Anfang der 1980er Jahre als Transocean Tours zum Kreuzfahrtanbieter. 2009 wurde das Unternehmen von der Münchner Premicon AG aus der Insolvenz übernommen und ging schließlich 2014 an Cruise & Maritime Voyages.

Zum Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Bremen den Rechtsanwalt Frank-Michael Rhode ernannt. Er muss sich nun mit dem »Liquidator« Michael Lundehn beraten, der zuletzt unter anderem die Bremer Schwergut-Reederei Zeamarine des Bauunternehmers Kurt Zech und früher bereits Beluga abgewickelt hatte und Transocean in einem vorgeschalteten Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung geführt hatte. Für den 18. März ist eine erste Gläubigerversammlung angesetzt.