Print Friendly, PDF & Email

Aggressive Neupositionierung von Containern und die gestiegene Anzahl an neu gebauten Boxen tragen dazu bei, dass sich die Verfügbarkeit wieder normalisiert.

[ds_preview]Monatelang waren Container in ganz China extrem knapp, und die Preise sind auf Rekordhöhen geschnellt. Hauptsächlich als Folge der unerwarteten Nachfrage, die im Zuge der weltweiten Lockdowns entstanden ist. Die Hamburger Plattform xChange beobachtet nun einen positiven Trend ihres Container Availability Index’ (CAx). Demnach könnte das chinesische Neujahr zum Wendepunkt werden.

Wie schlimm die Situation war, lässt sich am CAx ablesen. Der von Container xChange entwickelte Index verfolgt Millionen von Containerbewegungen, um die Equipment-Verfügbarkeit zu überwachen und vorherzusagen. »Ein Index von 0,5 beschreibt einen ausgeglichenen Markt, unter 0,5 eine Verknappung von Containern«, sagt Johannes Schlingmeier, CEO von Container xChange.

Für Schanghai, einen Hafen, der für ein Defizit an Containern bekannt ist, erreichte der Index im Dezember 2020 ein Rekordtief von 0,13 für 40’DCs und auf einen noch niedrigeren Wert von 0,08 für 40’HCs. Ein Minus von 75 % bzw. 83 % gegenüber dem Niveau im ersten Quartal 2020.

Als Nebeneffekt schossen die Abholgebühren für Einwegcontainer auf 1.850 $ in die Höhe und die Preise für gebrauchte Container kletterten laut Container xChange in ganz China auf 2.493 $ für 20’DCs.

»Die chinesischen Containerfabriken arbeiten jetzt mit voller Produktionsleistung. Und aufgrund der aggressiven Repositionierung von Leergut zurück nach China durch die Reedereien, steht das chinesische Neujahrsfest an, der Wendepunkt der Geräteknappheit zu werden«, heißt es bei xChange.

xChange-Container-Availability-Index-01-2021
Container Availability Index 2020/ 21 für 20’DCs, 40’DCs und 40’HCs in Schanghai. Ein Index von 0,5 beschreibt einen ausgeglichenen Markt, unter 0,5 eine Verknappung der Container (Quelle: eXChange)

»Mit einem Wachstum von 37,5 % für 40’HCs und sogar 200 % für 40’DCs im Januar im Vergleich zum Dezember 2020 zeigt der Containerverfügbarkeitsindex endlich einen positiven Trend für Verlader und Spediteure, die in Schanghai nach Equipment suchen«, sagt David Amezquita, Head of Data Insights bei Container xChange.

Ähnliche Entwicklung auch in anderen Häfen Chinas

Mit dem Anstieg, den man bei der Containerverfügbarkeit sehe, sei Schanghai auf dem Weg zurück zu einem normalen Niveau. Eine ähnliche Entwicklung vollzieht sich auch in anderen Häfen Chinas. Qingdao zum Beispiel erreicht sogar Indexwerte von 0,5 für Standard-Equipment, was eine ausgeglichene Equipment-Situation darstellt.

Für einige der großen Hubs in Asien wie Singapur, Nhava Sheva und Port Klang zeigt der Containerverfügbarkeitsindex den gleichen Trend. Im Vergleich zum Dezember 2020 ist die Containerverfügbarkeit im Januar 2021 über alle Standard-Containertypen hinweg in Singapur um 58 %, in Nhava Sheva um 35 % und in Port Klang um 54 % gestiegen.

Vorhersage: Positiver Trend wird sich im Februar fortsetzen

Ein Blick auf die Prognosen zeigt, dass die Equipment-Situation in den kommenden Wochen stabil bleiben wird. Bis Mitte Februar wird sich nach Einschätzung von xChange der CAx bei etwa 0,35 für 20DCs und sogar 0,38 für 40DCs einpendeln.

Betrachtet man die durchschnittliche Verfügbarkeit von Containern in Schanghai im Jahr 2019 – ein »normales Jahr« für die Schifffahrt – relativiert sich die jüngste Entwicklung. Durchschnittliche Indexwerte von 0,19 für 40’DCs und 0,38 für 40’HCs zeigen, dass Schanghai schon vor COVID-19 ein Defizitstandort war.

Der positive Trend der Containerverfügbarkeit für Schanghai beweise nun, dass die von den Reedereien ergriffenen Maßnahmen greifen, meinen die Analysten von xChange. Die aggressive Neupositionierung, die im Dezember auf der Online-Plattform Container xChange um 125 % zugenommen habe, und die gestiegene Anzahl an neu gebauten Containern trügen dazu bei, dass sich die Verfügbarkeit wieder normalisiere. Zuletzt hatte Drewry geschätzt, dass die Situation mit Containerknappheit und hohen Frachtraten aber noch bis ins zweite Quartal 2021 andauern könnte.