Sebastian Jürgens, Lübecker Hafen-Gesellschaft, LHG
LHG-Chef Sebastian Jürgens © Lübecker Hafen-Gesellschaft
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Die seit einiger Zeit von nicht nur finanziellen Schwierigkeiten gebeutelte Lübecker Hafengesellschaft LHG hat das Jahr 2020 mit einem verhältnismäßig guten vierten Quartal abgeschlossen. Die Umstrukturierung soll dennoch fortgeführt werden.

[ds_preview]Nach einem deutlichen Minus im ersten Halbjahr hat sich die Umschlagsituation einigermaßen verbessert. So meldete die LHG jetzt für das Gesamtjahr – einschließlich der vermieteten Terminals – einen Umschlag von knapp 21,84 Mio. t, was einem leichten Minus von 2% gegenüber dem Vorjahr bedeute. »Gerade die Mengensteigerung in den vergangenen vier Monaten hat zu dem insgesamt moderaten Rückgang beigetragen«, heißt es in einer Mitteilung.

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LHG-Chef Sebastian Jürgens betonte, man setze trotz allen Belastungen den Weg der notwendigen Umstrukturierungen fort. »Wir müssen ihn sogar noch intensivieren. Dabei zeigt sich, dass die Konzentration von Forstproduktemengen auf dem Skandinavienkai der richtige strategische Ansatz ist. Damit schaffen wir freie Flächen auf den übrigen Terminals, die wir optimiert nutzen können. Schwerpunkt wird darüber hinaus der Ausbau von Baltic Rail Gate und der Intermodalverkehre sein«, so Jürgens.

Unterschiedliche Entwicklungen

2020 hatten sich die einzelnen Gütersegmente sehr unterschiedlich entwickelt. Das Automobilgeschäft lag mit 84.000 Fahrzeugen um gut 20% über Vorjahr. Auch der Containerumschlag legte im Ostsee-Hafen zu und erreichte den Angaben zufolge mit 60.000 TEU einen Zuwachs von gut 8%. »Die meisten Bereiche, darunter auch der aufkommenstarke RoRo-Umschlag, bewegten sich im Bereich des allgemeinen Rückgangs«, so die Mitteilung.

Deutliche Einbußen verzeichnete allerdings der Bereich Forstprodukte, der aus »strukturellen Gründen« um 7,5% nachgab. Die deutlichen Rückgänge im Reiseverkehr würden sich zudem aus den Corona-bedingten staatlichen Restriktionen erklären. Die Intermodaltochter Baltic Rail Gate hat »nach einer Aufholjagd« in den letzten vier Monaten des vergangenen Jahres das Vorjahresergebnis fast erreicht: 112.700 Einheiten bedeuten ein kleines Minus von 0,6%.