Foto: Oldendorff Carriers
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Die Organisation Eyesea von Graeme Somerville-Ryan und dem Hamburger Unternehmer Oliver Schwarz treibt die Realisierung ihrer App zur Kartierung von Meeresverschmutzung voran. Mit an Bord der Testphase ist auch die Lübecker Reederei Oldendorff.

[ds_preview]Erste Tests seien mit Oldendorff und Union Marine Management Services (UMMS) erfolgreich abgeschlossen worden, teilte Eyesea jetzt mit. Die Tests sollen nun auf weitere globale Handelsrouten und Reedereien ausgeweitet werden. Danach soll die App öffentlich zugänglich gemacht werden.

Eyesea – 2020 gegründet – beschreibt sich selbst als Non-profit Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, globale Verschmutzungen und maritime Gefahren zu kartieren. »Ohne richtige Daten über die Meeresverschmutzung sind effektive Lösungen schwer zu finden«, heißt es. Gründer sind Somerville-Ryan und Schwarz, letzterer ist Eigner vom Unternehmen ChartWorld aus Hamburg.

»Die Verschmutzung der Meere wird nicht durch Sensoren und Satelliten gestoppt oder aufgefangen werden. Dies ist ein Problem, das durch viele Einzelpersonen, die kleine Maßnahmen ergreifen, die sich zu einem großen Unterschied summieren, kartiert und bereinigt werden wird. Wenn wir zusammenarbeiten, können 1,6 Millionen Seeleute auf 70.000 Schiffen einen großen Unterschied machen.«

Graeme Somerville-Ryan, Gründer Eyesea

Die Messungen mit der Prototyp-App wurden letzten Monat von Besatzungsmitgliedern eines Schiffes der Reederei Oldendorff Carriers in der Nähe von Florida und von Seeleuten auf einem Schiff der Union Marine Management Services (UMMS) vor der Küste von Guinea-Bissau und Senegal durchgeführt.

Somerville-Ryan sagte: »Die erfolgreichen Tests zeigen, wie einfach es für Seeleute ist, uns bei der genauen Kartierung der globalen Umweltverschmutzung zu helfen, indem sie Beobachtungsdaten in Form von GPS-gestempelten Bildern über unsere App erfassen. Es dauert buchstäblich weniger als 30 Sekunden, um einen Punkt von Interesse mit der App zu erfassen.« Jetzt gehe es darum, nach Routen zu skalieren und die Daten zu sammeln, damit man damit beginnen könne, »die detaillierten Karten und Diagramme zu erstellen, die gezielte Sanierungsmaßnahmen unterstützen und evidenzbasierte politische Entscheidungen ermöglichen werden.«

Oldendorff-Schiff entdeckt Algenblüten

Die Tests vor der US-Küste haben den Angaben zufolge bereits verwertbare Daten geliefert. »In diesem Stadium der technischen Entwicklung waren wir nur auf der Suche nach Datenpunkten, aber ein Schiff von Oldendorff schaffte es, ein Bild von etwas zu machen, das wie eine Sargassum-Algenblüte aussieht«, so der Gründer weiter.

Er sei »ein wenig überwältigt« von der Unterstützung: »Ein paar Leute hatten uns gesagt, dass die Besatzungen zu beschäftigt wären, um zu helfen oder sich zu kümmern, aber ein paar ‘alte Seebären’ sagten uns, wir sollten die Seeleute nicht unterschätzen.«