offshore-wind, Offshore-Windsektor, Symbolbild Turbinen
Print Friendly, PDF & Email

Getrieben vom chinesischen Markt wächst laut einer Prognose von Rystad Energy die weltweit installierte Offshore-Windkapazität 2021 um 37 %.

[ds_preview]Trotz der Covid-19-Pandemie sei die weltweit installierte Offshore-Windkapazität im Jahr 2020 um 15 % gestiegen und habe zum Jahresende 31,9 GW erreicht, verglichen mit 27,7 GW zum Jahresende 2019, schätzt das Beratungsunternehmen Rystad Energy. China war aktuellen Zahlen zufolge 2020 mit einem Anteil von 39 % am Zubau des vergangenen Jahres der Hauptträger der Entwicklung, gefolgt von den Niederlanden (18 %) und Großbritannien (17 %).

Rystad Energy geht davon aus, dass die weltweit installierte Offshore-Windkapazität im Jahr 2021 um weitere 11,8 GW steigen wird, ein gewaltiger Anstieg um 37 % im Vergleich zu den 31,9 GW des Jahres 2020. China wird der Prognose zufolge auch weiterhin die den Ausbau anführen und 63 % des erwarteten Wachstums beisteuern.

RYSTAD-ENERGY-offshore-wind-forecast-2020-2021
Quelle: Rystad Energy

Als Covid-19 den chinesischen Markt als erstes traf, kamen Ängste vor Unterbrechungen der Lieferkette auf, und die Entwickler von Offshore-Windkraftanlagen befürchteten Verzögerungen bei ihren Projekten. Als sich die Pandemie auf der ganzen Welt ausbreitete, wuchs das Risiko eines starken Einbruchs der Bautätigkeit. Weitere Länder schlossen ihre Grenzen und stellten den Betrieb ein, und mehrere Produktionsstätten für Turbinen und andere Komponenten legten vorübergehend den Betrieb still.

Nachdem die erste Welle des Virus abgeklungen war, kehrte der Offshore-Windmarkt jedoch auf einen Wachstumspfad zurück, unterstützt durch erhöhte Ausbauziele mehrerer Nationen. »Während es im Jahr 2020 wichtig war, in einem unsicheren Markt widerstandsfähig zu bleiben, sieht sich die Branche in diesem Jahr für ein Rekordwachstum positioniert, insbesondere da die Inbetriebnahmeaktivitäten in Asien und weltweit an Fahrt gewinnen«, heißt es bei Rystad.

Nach 2021 wird China beginnen, die Einspeisetarife auslaufen zu lassen, und viele Entwickler drängen daher darauf, Projekte in der kommenden Zeit fertigzustellen. Daher wird für dieses Jahr ein hoher Kapazitätszubau im Land erwartet.

»China hatte bis 2020 einen Baustau von mehr als 10 GW, und chinesische Entwickler beeilen sich, so viel wie möglich bis zum Ende des Jahres in Betrieb zu nehmen, um die vollen Einspeisetarife zu erhalten. Das bedeutet, dass es 2021 zu größeren Kapazitätserweiterungen kommen wird, zumal einige Projekte, deren Inbetriebnahme ursprünglich für 2020 geplant war, in das Jahr 2021 verschoben wurden«, sagt Alexander Fløtre, Produktmanager für Offshore-Wind bei Rystad Energy.

Auch in Europa und den USA kam es zu einigen Verzögerungen aufgrund der Pandemie. Die Entwickler der zweiten Phase des schwimmenden 50-MW-Offshore-Windprojekts Kincardine in Schottland und der kombinierten Netzlösung Kriegers Flak in Dänemark mussten die Inbetriebnahme verschieben. In den USA kündigte das dänische Unternehmen Ørsted im Oktober Verzögerungen von mindestens einem Jahr für fünf Projekte aufgrund von Genehmigungsproblemen an.

»Ein Jahr, auf das man sich im Offshore-Windmarkt freuen kann«

Dennoch hielten die Offshore-Windentwickler an ihren Ambitionen fest und trafen weiterhin endgültige Investitionsentscheidungen für Projekte im Jahr 2020. Großbritannien genehmigte mehr als 4,7 GW Offshore-Wind und die Niederlande folgten mit über 2,2 GW. Infolgedessen werden Großprojekte wie Triton Knoll in Großbritannien, Borssele 3 & 4 in den Niederlanden und Kriegers Flak in Dänemark voraussichtlich im Jahr 2021 fertiggestellt.

In der zweiten Hälfte des letzten Jahres wurde der globale Auftragsbestand um fast 25 GW Kapazität erweitert. In Brasilien gibt es derzeit keine in Betrieb befindlichen Offshore-Windkapazitäten, aber der Auftragsbestand wuchs im Laufe des Jahres 2020 deutlich an, da das Land mehr als 15 GW auf das Reißbrett brachte.

Darüber hinaus bereiten sich nach Beobachtung von Rystad andere Regionen in Asien außerhalb Chinas auf ein »bahnbrechendes« Jahr vor. »Taiwan und Vietnam haben endlich begonnen, ihre Projektpipelines um signifikante Volumina zu erweitern – was 2021 zu einem Jahr macht, auf das man sich auf dem Offshore-Windmarkt freuen kann.«