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Kurz nach der Einigung zu Energieinseln mit Deutschland schafft die dänische Regierung Fakten: In der Nordsee soll eine künstliche Insel errichtet werden.

[ds_preview]Dänemark habe eine wegweisende Vereinbarung über den Bau eines Energieknotens in der Nordsee getroffen, heißt es jetzt aus Kopenhagen. Der Energie-Hub wird eine künstlich errichtete Insel 80 km vor der Küste der Halbinsel Jütland sein. Das Projekt sei »ein gutes Beispiel für die einzigartige öffentlich-private Partnerschaft«, die Dänemark anbieten kann, um das ehrgeizige Ziel einer Emissionsreduzierung von 70% bis 2030 zu erreichen.

Die Ankündigung folgt auf das Bekanntwerden einer Partnerschaft mit Deutschland. Im Dezember hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier veröffentlicht, dass die beiden Länder bei Offshore-Windparks und »Energie-Hubs« auf See enger kooperieren wollen.

Auf der jetzt angekündigten Insel soll grüner Strom produziert werden. Nach Fertigstellung soll der Hub den Verbrauch von 10 Millionen europäischen Haushalten decken können.

Der Hub soll die Integration der europäischen Stromnetze stärken und die Produktion von erneuerbarem Strom erhöhen. Darüber soll die Insel als Offshore-Kraftwerk dienen, die den grünen Strom von Hunderten von Windturbinen rund um die Insel sammelt und direkt an die Verbraucher in den Ländern rund um die Nordsee verteilt. Die Insel soll eine Gesamtfläche von mindestens 120.000 m² haben und in der ersten Phase drei Millionen europäische Haushalte mit grüner Energie versorgen können.

Das Projekt wird als öffentlich-private Partnerschaft zwischen dem dänischen Staat und privaten Unternehmen sein – wer das sein könnte, ist bislang nicht bekannt. Der Staat wird den Großteil der Insel besitzen, »aber private Unternehmen werden entscheidend für das Projekt sein, um das Potenzial in Bezug auf Innovation, Flexibilität, Kosteneffizienz und Geschäftspotenziale zu erfüllen«, heißt es.

Chance für Power-to-X?

Die dänische Regierung sieht in dem Projekt nicht zuletzt Chancen für »Power-to-X«-Entwicklungen. Der Reichtum an Offshore-Windenergie könne genutzt werden, um klimafreundliche Kraftstoffe für die Schifffahrt, die Luftfahrt, die Schwerindustrie oder Schwerlastfahrzeuge zu produzieren.

Die beiden Hubs sollen anfangs eine Kapazität von 5 GW haben, das Dreifache der derzeit installierten Offshore-Kapazität in Dänemark. Später sollen sie auf eine Kapazität von insgesamt 12 GW erweitert werden.

In der Nordsee werden sich die Insel- und Offshore-Windparks mindestens 80 km westlich der jütländischen Küste befinden. In der ersten Phase des Projekts werden rund 200 Windturbinen erwartet.