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Vassilios Demetriades (Foto: Regierung Zypern)
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Das zypriotische Schifffahrtsministerium fordert die Europäische Kommission und die IMO werden auf, einen koordinierten Ansatz zur Lösung der Besatzungswechsel-Krise zu verfolgen. Dazu gibt es konkrete vorschläge.

[ds_preview]Es geht um die Bereitstellung von COVID-19-Impfungen für Seeleute als Reaktion auf die weltweite Crew-Change-Krise. Im vergangenen Jahr habe die Notwendigkeit, Seeleute als Schlüsselarbeitskräfte einzustufen, breite Unterstützung erfahren, nun gehe Zypern einen Schritt weiter, indem es die Grundlage für eine praktikable Lösung für Impfungen vorschlage, heißt es.

In Briefen an die EU-Kommissare für Verkehr und Gesundheit und den Generalsekretär der IMO umreißt der stellvertretende zypriotische Schifffahrtsminister Vassilios Demetriades die beiden Stränge des vorgeschlagenen Programms und betonte die Notwendigkeit eines »praktischen, machbaren und kollektiven Ansatzes«, um das Problem anzugehen.

Es gibt Herausforderungen bei der Logistik eines Impfprogramms für Seeleute, darunter das Herkunfts- oder Wohnsitzland der Seeleute, Transport- und Kundenbeschränkungen, die Verfügbarkeit der zugelassenen oder genehmigten Impfstoffe, das zweistufige Impfverfahren und die anschließende Zeit, die ein Seemann benötigt, um als geimpft zu gelten. Daher ist Zypern der Meinung, dass es eine Unterscheidung auf der Grundlage der Dauer der Seereise geben sollte. Das vorgeschlagene Programm umfasst zwei Hauptstränge:

Für den Kurzstreckenseeverkehr sieht man nationale Maßnahmen weiterhin als praktikabel an, eine regionale Zusammenarbeit sei so leichter zu erreichen. Für den Hochseeverkehr sollten nach zypriotischer Auffassung Schiffe, die auf interkontinentalen Langstrecken verkehren, als »isolierte Covid-19-Zone« ausgewiesen werden; eine »Blase«. Der Schwerpunkt sollte daher auf den Seeleuten an Land liegen. Zypern schlägt einen koordinierten globalen Ansatz vor, um sicherzustellen, dass eine ausreichende Anzahl von zugelassenen oder autorisierten Impfstoffen, die für alle Regierungen akzeptabel sind, für Seeleute zur Impfung in ihrem Wohnsitzland zur Verfügung stehen, bevor sie zu ihren jeweiligen Schiffen reisen.

Demetriades: »Trotz den bisherigen internationalen und EU-Bemühungen ist ein Besatzungswechsel immer noch sehr schwierig oder in vielen Ländern gar nicht möglich. Ein globales Impfprogramm für Seeleute würde die Verbesserung von Besatzungswechseln erheblich unterstützen. Wir sind uns bewusst, dass es sich hierbei um ein komplexes Thema handelt, sowohl in Bezug auf die Verfahren als auch auf die Logistik, aber wir glauben, dass – durch Zusammenarbeit – eine praktische, machbare Lösung gefunden werden kann.«