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Die internationale Schifffahrtsorganisation IMO und die Vereinigung Women’s International Shipping & Trading Association (Wista International) wollen gemeinsam die Geschlechter-Diversität in der maritimen Industrie stärken. Aktuelles Projekt ist eine neue Untersuchung.

Die beiden Organisationen haben die erste »Women in Maritime – IMO and WISTA International Survey 2021« ins Leben gerufen, um den Anteil und die Verteilung von Frauen zu untersuchen, die im maritimen Sektor arbeiten – von unterstützenden Funktionen bis hin zu Führungspositionen.

wista international ihs amp imo diversity survey

Die Umfrage sei »Teil einer Reihe von Aktivitäten«, die darauf abzielen, die Grundlage für weitere Diskussionen darüber zu schaffen, wie eine vielfältigere Belegschaft im maritimen Sektor aufgebaut werden kann, »die für eine nachhaltige Zukunft unerlässlich ist«, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Die durch die Umfrage gewonnenen Daten sollen dazu beitragen, »ein Bild der Vielfalt und Gleichstellung der Geschlechter in der Branche« zu erstellen.

Die Umfrage

Die Umfrage von IMO und Wista International steht IMO-Mitgliedsstaaten, IGOs, NGOs, öffentlichen und privaten Unternehmen im maritimen Sektor und maritimen Ausbildungseinrichtungen offen. Es gibt zwei separate Umfragen, die von den Mitgliedsstaaten und der Industrie ausgefüllt werden können.

Um zur Umfrage zu gelangen, klicken Sie hier https://www.research.net/r/IndustryIMOWISTA

Schon im vergangenen Jahr hatten IMO und Wista ein Kooperationsabkommen unterzeichnet. IMO-Generalsekretär Kitack Lim sagte jetzt: »Diversität in der Schifffahrt ist wichtig. Die Förderung von Frauen treibt Volkswirtschaften auf der ganzen Welt an, kurbelt Wachstum und Entwicklung an und kommt allen zugute, die in der globalen maritimen Gemeinschaft und darüber hinaus arbeiten. Wir brauchen solide Daten über die Beteiligung von Frauen, denn so können wir unsere Ambitionen in diesem traditionell von Männern dominierten Sektor verfolgen und quantifizieren.« Der Koreaner lud alle IMO-Mitgliedstaaten und maritimen Interessengruppen ein, sich an der Umfrage zu beteiligen.

»Wesentlicher Schritt«

Despina Panayiotou Theodosiou, Präsidentin von Wista International, nannte das Projekt einen »wesentlichen Schritt nach vorne, um ein vielfältigeres und inklusiveres Umfeld zu schaffen«.

Neben der Umfrage soll es weitere Aktivitäten geben. Geplant ist etwa die Entwicklung einer Datenbank mit weiblichen Experten in einem breiten Spektrum von maritimen Themen, die für Vorträge zur Verfügung stehen. So soll auch die Arbeit in maritimen Gremien vielfältiger werden. Ein weiteres Ziel ist die Stärkung der Zusammenarbeit und der Austausch von Best Practices zwischen den von der IMO eingerichteten regionalen Women in Maritime Associations (WIMAs) und den nationalen Wista-Verbänden.

IMO-Vorstoß

Für die IMO baut der neue Vorstoß auf eine Entschließung aus dem Jahr 2019 auf. Seinerzeit verabschiedete die IMO-Versammlung die Vorlage A.1147(31) über die »Bewahrung des Erbes des Weltschifffahrtsthemas für 2019 und das Erreichen eines barrierefreien Arbeitsumfelds für Frauen im maritimen Sektor«. Es wird »zu entschlossenem Handeln in den kommenden Jahren« auffordert, um die Gleichstellung der Geschlechter im gesamten maritimen Sektor voranzutreiben und zur Schaffung eines Arbeitsumfelds beizutragen, das Gleichheit und Vielfalt fördert und Vorurteile abbaut.

Die Resolution wurde nach einem Jahr im Rahmen des World Maritime-Themas »Empowering women in the maritime community« verabschiedet. Die Umfrage soll alle drei Jahre wiederholt werden.