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In Europas größtem Seehafen Rotterdam wird das Gebiet Maasvlakte II im Princess-Amalia-Hafen ausgebaut. Ein wichtiger Auftrag wurde jetzt an ein Konsortium von Hochtief, Van Oord und Ballast Nedam vergeben.

[ds_preview]Der Hafenbetrieb Rotterdam hat den Bau von etwa 2,4 km Kaianlagen und Erdwällen im Princess-Amalia-Hafen in Auftrag gegeben. Es geht um »eine wesentliche Erweiterung des Containerumschlags«, heißt es.

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Foto: Van Oord

Wie das niederländische Wasserbauunternehmen Van Oord heute mitteilte, markiert der Bau der Kajen den Beginn der weiteren Entwicklung des Hafens auf der Maasvlakte II. So soll die jährliche Umschlagkapazität im Rotterdamer Hafen um 4 Mio. TEU erhöht werden.

Gemeinsam habe man ein nachhaltiges und effizientes Vorgehen entwickelt, heißt es. Störungen in der Umgebung sollen reduziert werden, indem der Großteil der Baumaterialien auf dem Wasserweg transportiert werden.

»Wir achten besonders darauf, die Emissionen während der Ausführung zu reduzieren, zum Beispiel durch die Verwendung von Hydrotreated Vegetable Oil (HVO). HVO-Kraftstoff hat eine Kohlenstoffreduzierung von 89 % im Vergleich zu Diesel und weist geringere Emissionen von Partikeln, Stickstoff und Schwefel auf. Durch den Einsatz von Geräten, die mit HVO angetrieben werden, sowie von elektrischen Baumaschinen, arbeiten wir ganz im Sinne der Ambitionen der Hafenbehörde, schädliche Emissionen deutlich zu reduzieren.«

Mark van der Hoeven, Direktor Niederlande bei Van Oord.

Die neuen Bauarbeiten finden auf beiden Seiten des Hafens statt, der etwa 2,5 km lang ist. Insgesamt umfasst dies 1.825 m Tiefseekai und 160 m Binnenschifffahrtskai. Das Projekt umfasst auch den Bau eines 160 m langen Wartebereichs für die allgemeine Nutzung durch Binnenschiffe. Die Fertigstellung der ersten 500 m Kaimauer wird für Ende 2022 erwartet. Der letzte Teil des Projekts werde »spätestens achtzehn Monaten« später abgeschlossen sein.

Die Kajen sollen auf eine Tiefe von mehr als 20 m unter dem Meeresspiegel ausgebaggert werden. Um die zukünftigen Containerkräne unterzubringen, wird eine rückwärtige Kranbahn von etwa 1,8 km Länge auf Pfählen errichtet. Die Kajen sollen mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet werden, »um Kräfte und eventuelle Verformungen zu überwachen«. Darüber hinaus werden an zwei Stellen ECOncrete-Blöcke installiert – sie fungieren als künstliche Riffe, »um die Artenvielfalt unter Wasser zu stimulieren«.