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Foto: Meyer Werft
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Die von der Kreuzfahrtkrise gebeutelte Meyer Werft will offenbar 650 Stellen streichen. Das  entspricht jedem fünften Arbeitsplatz.

Verschobene Aufträge, [ds_preview]reduzierte Auslastung: 1,25 Mrd. € muss die Werftengruppe nach eigenen Angaben über die kommenden fünf Jahre einsparen, um die Auswirkungen der Coronakrise aufzufangen. Künftig werden daher nur noch zwei statt wie bislang drei Schiffe pro Jahr gebaut, damit sinkt die Auslastung um rund 40%. Rein rechnerisch werden 1.800 der zuletzt rund 4.500 Mitarbeiter nicht mehr gebraucht. So viel war bekannt.

Nun wird es konkreter: 650 Arbeitsplätze will die Werftengruppe offenbar streichen, wie der NDR aus laufenden Gesprächen zwischen Geschäftsführung, Betriebsrat und Gewerkschaft erfahren hat. Darüber hinaus sollen die Beschäftigten, die ihre Stellen behalten können, einen Tag im Monat unentgeltlich arbeiten. Die Löhne sollen in den kommenden Jahren nur erhöht werden, wenn die Meyer Werft Gewinne macht. Lehnt die Arbeitnehmerseite diese Pläne ab, könnten weitere 300 Arbeitsplätze auf der Kippe stehen, heißt es.

Derzeit und noch bis Ende Juni ist die gesamte Belegschaft in Kurzarbeit, darauf hatte sich die Geschäftsleitung mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft geeinigt. Statt 35 Stunden pro Woche sind es jetzt zwischen 30 und 32 Stunden. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen durch die Krise in der Kreuzfahrtbranche 100 Mio. € Verlust gemacht.