Print Friendly, PDF & Email

Es soll ein »Schlüsselprojekt« für die Offshore-Industrie der USA werden: Für das erste Jones Act-konforme Windturbinen-Installationsschiff wurden mit ABS und Seajacks jetzt weitere Beteiligte bekannt.

[ds_preview]Die Klassifikationsgesellschaft American Bureau of Shipping (ABS) gab heute bekannt, dass man den Auftrag für den im Dezember georderten Neubau – das größte Windturbinen-Installationsschiff in den USA – bekommen habe.

US WTIV

Bestellt wurde es vom US-Unternehmen Dominion Energy bei der Werft Keppel AmFELS in Brownsville. 2023 soll das Offshore-Schiff in Dienst gestellt werden. Entwickelt mit Unterstützung von GustoMSC soll der 144 m lange Neubau für Turbinengrößen von 12 MW oder mehr ausgelegt werden und zudem in der Lage sein, Fundamente für Turbinen und andere schwere Lasten zu installieren. An Bord ist Platz für 119 Besatzungsmitglieder und Windparktechniker.

Auch der Name ist mittlerweile bekannt: »Charybdis«. Das britische Unternehmen Seajacks wird Dominion Energy bei der Bau- und Betriebsüberwachung unterstützen. Seajacks ist in der Offshore-Branche ein bekannter Name, unter anderem durch das seinerzeit größte Installationsschiff »Scylla«.

»Charybdis« ist dabei nur das jüngste Schiff für die US-Offshore-Windindustrie, das von ABS unterstützt wird. Das erste jemals bestellte Offshore-Windpark-Servicebetrieb-Schiff (SOV) unter US-Flagge nach dem Jones Act wird ebenfalls nach ABS-Klasse gebaut. ABS hat außerdem AIPs für zwei Jones Act SOVs an Vard und für eine Reihe weiterer Windsupport-Schiffe von europäischen Konstrukteuren ausgestellt.

500 Mio. $ Gesamtkosten

Dominion Energy erwartet, dass das Schiff bei der Installation von mehr als 5 GW geplanter Offshore-Windkraftanlagen vor der Ostküste der USA bis 2027 und darüber hinaus voll ausgelastet sein wird. Nach seiner Fertigstellung wird es in Hampton Roads, Virginia, mit einer US-Besatzung stationiert sein.

Das Schiff ist mit einer Länge von knapp 144 m, einer Breite von 56 m und einem Tiefgang von 11,5 m sowohl für die aktuellen Turbinentechnologien als auch für die nächste Generation von Turbinen mit einer Leistung von 12 MW ausgelegt. Der Hauptkran von Huisman hat eine Auslegerlänge von 130 m und eine Hubkapazität von 2.200 t.

Die Gesamtkosten des Projekts, einschließlich Bau und Inbetriebnahme und ohne Finanzierungskosten, werden auf etwa 500 Mio. $ geschätzt. Die Finanzierung des Schiffes sei durch einen Leasing-Finanzierungsvertrag mit führenden globalen Banken arrangiert worden, heißt es.