ZDS, Einfuhrumsatzsteuer
Foto: Hafen Hamburg
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Der Hamburger Hafen ist künftig Standort für das nationale Pilotprojekt »Border One Stop Shop (BOSS)«, bei dem verschieden Kontrollen der Waren an einem Standort durchgeführt werden.

[ds_preview]Es geht um veterinär- und lebensmittelrechtlichen Einfuhrkontrollen, Pflanzengesundheitskontrollen, Konformitätskontrollen und Zollkontrollen. Alles wird am Standort Waltershof/Finkenwerder Straße zusammengeführt, an dem schon das Zollamt Hamburg tätig ist.

An dem Projekt sind die für die Wareneinfuhrkontrollen zuständige Behörde für Justiz und Verbraucherschutz, die Behörde für Wirtschaft und Innovation sowie die Generalzolldirektion und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung beteiligt.

Realisierungskonzept wird erstellt

Seit April 2019 wurden die Vorprüfungen für ein mögliches Projekt durchgeführt, die mit einem positiven Ergebnis für das Vorhaben und den Standort abgeschlossen wurden. Mit dem jetzt erfolgten Senatsbeschluss geht das Projekt nun in die nächste Phase, in der das Realisierungskonzept erarbeitet wird.

Ziel des Projektes BOSS unter Federführung der Behörde für Justiz- und Verbraucherschutz ist die Schaffung eines gemeinsamen Abfertigungszentrums, um die behördlichen Kontrollen bei Eingang der Sendungen im Hamburger Hafen an einem Ort und zur selben Zeit durchführen zu können, wie es die europäische Strategie der EU-Mitgliedsstaaten vorsieht.

Effizienz bei Containerabfertigung soll erhöht werden

Die Einfuhrabfertigung von Containern soll hierdurch effizienter gestaltet werden. Die Kosten sowie der organisatorische und zeitliche Aufwand für die Wirtschaft sollen dadurch reduziert und Synergieeffekte für die beteiligten Behörden erzeugt werden. Auf diese Weise soll die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens gesteigert und ein wichtiger Beitrag zur modernen Hafenentwicklung geleistet werden.

Am neuen BOSS-Standort soll neben dem Zoll das Veterinär- und Einfuhramt Hamburg vertreten sein, das seine bisherigen Kontrollzentren am Reiherdamm und am Altenwerder Kirchtal aufgeben wird. Ebenso werden die Pflanzengesundheitskontrolle sowie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung jeweils eine Einrichtung am BOSS-Standort unterhalten. BOSS dient außerdem der Umsetzung neuer europäischer und nationaler Vorgaben hinsichtlich der Einfuhr von Waren aus Drittländern sowie künftiger rechtlicher Kontrollanforderungen.

»Durch das Zusammenwirken aller Kontrollbehörden werden wir unseren Hafen noch attraktiver machen. Wir werden den logistischen Aufwand für Unternehmen reduzieren, klimapolitische Ziele verwirklichen und die Containerabfertigung beschleunigen. Das gemeinsame Abfertigungszentrum hat Modellcharakter auch für andere Standorte in Deutschland«, sagt Hamburgers Wirtschaftssenator Michael Westhagemann.