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Der belgische Hafen Antwerpen will seine Funktion als wichtigster Hub für die deutsche Chemie-Industrie mit einer besseren Anbindung stärken.

[ds_preview]Mehr Kooperation und ein Ausbau der Schienenverkehre in Richtung der ARA-Häfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen seien notwendig, damit die Chemieregionen an Rhein und Ruhr langfristig im internationalen Wettbewerb bestehen können, hieß es jetzt bei einem digitalen Meeting des Hafens mit der Industrie.

Hafen Antwerpen Rail
Foto: Hafen Antwerpen

Vor allem die in Nordrhein-Westfalen ansässige Branche importiert sehr viel über Antwerpen. »Wir unterstützen die Entwicklung neuer Verbindungen im Hinterland, denn allein multimodale Lösungen können Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit garantieren. Gerade die Schiene birgt hier große Potenziale, die es in den kommenden Jahren auszuschöpfen gilt«, sagte Katarina Stancova, Senior Mobility Advisor Rail, Hafen Antwerpen.

Verdopplung geplant

Ein großer Teil der chemischen Güter wird per Binnenschiff zu den Produktionsstätten an Rhein und Ruhr transportiert. Die Bahn spielt bislang eine eher untergeordnete Rolle. Bis 2030 plant der Hafen Antwerpen, den Anteil der Schienenverkehre im Modal Split daher zu verdoppeln, von aktuell 8 auf rund 15 %. Alleine im vergangenen Jahr wurden mehrere Linienverbindungen auf der Schiene nach Deutschland und Europa ins Netzwerk aufgenommen, auf anderen Verbindungen die Kapazitäten erweitert. »Dabei hat sich die Bündelung von Verkehren auf der letzten Meile als hilfreich erwiesen. Weniger Zugbewegungen erhöhen die Effizienz der Schienenverkehre und schaffen mehr Kapazitäten. Zudem können auf diese Weise auch kleine Transportvolumina und einzelne Wagen auf der Schiene transportiert werden«, so die Hafenbehörde im Nachgang des Treffens.

Man sei sich einig gewesen, dass die chemische Industrie in der Rhein-Ruhr-Region ebenso wie deutschlandweit eine höheren Anteil an Schienenverkehren benötige – daher auch eine passende Infrastruktur, solide funktionierende Bahnanbindungen und multimodale Konzepte zwischen den ARA-Häfen und den Produktionsstätten im Hinterland. Die Experten sehen den Bedarf »der Vernetzung und Kooperation aller Akteure entlang der Supply Chain, von Verladern über die Spediteuren und Bahn-Operator bis hin zu den Infrastrukturbetreibern«.