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Im Deutschen Nautischen Verein (DNV) hat sich der wichtige Ständige Fachausschuss (StFA) zu seiner konstituierenden Sitzung getroffen und unter anderem mit einer Neuerung zum Umweltbereich die Weichen für die Zukunft gestellt.

[ds_preview]Vorrangiges Ziel für die Reaktivierung des StFA war die Themen- und Positionsfindung. Dazu gab es zahlreiche Anträge von den Delegierten, die bei der nächsten Sitzung den Arbeitskreisen zugewiesen werden sollen. Zunächst wurden Task Forces für die Bearbeitung spezifischer Themen einberufen.

  • Für das Thema »Deutsche Küstenwache« soll unter der Leitung von Jens-Uwe Schröder-Hinrichs, Vice-President (Academic Affairs) und Professor an der World Maritime University, ein Faktenpapier über die Organisation der Küstenwachen in Europa erstellt werden.
  • Der Erhalt des maritimen Knowhows ist ein »brennendes Thema«, hieß es seitens des Vereins weiter. Die Studien des Maritimes Bündnisses und des VDR zu den Förderungsmaßnahmen stellen fest, dass die Förderungsmaßnahmen sinnvoll sind. »Die Ergebnisse beschränken sich allerdings auf die erfolgreichen finanziellen Förderungen. Die Frage, wie das maritime Knowhow gesichert wird, ist nicht en detail behandelt worden. Daher führte dies zu dem Beschluss, dass ein Team einen Runden Tisch für den Erhalt des maritimen Knowhows vorbereitet«, besagt das Protokoll.
  • Ein Thema aus dem Bereich der Seeunfalluntersuchung wurde aufgerufen, da faktisch kein Rechtsschutz gegen die Feststellungen im Bericht der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung für die Betroffenen gegeben sei. Insofern sei festzustellen, dass sich Belastungen von Beteiligten bei umfassender Ursachenermittlung im Bericht der BSU vielfach nicht ausschließen lassen. Der Bericht hat somit faktisch eine Indizwirkung für mögliche Folgeverfahren wie Ordnungswidrigkeits- und Strafverfahren. Bis zur nächsten Sitzung soll hierzu ein Beschlussvorschlag vorgelegt werden.
  • Für die Befahrensregeln in Windparks soll eine praktische Lösung erarbeitet und dem StFA zur nächsten Sitzung ein Beschlussvorschlag vorgelegt werden.

Sicherheit und Umwelt im Fokus

Die zahlreichen Containerverluste sind nach der Havarie der »MSC Zoe« auch für die deutschen Küsten ein drängendes Thema, womit sich der StFA beschäftigen will. Bei den Ladungssicherungsbestimmungen für Containerschiffe mit dem CSS Code stellt sich nach Ansicht des Vereins angesichts der Großcontainerschiffe von über 400 m Länge die Frage nach einer Nachschärfung. Auch die Festigkeit der Container (hinsichtlich Stackweight) sind in Betracht zu ziehen und in die Überlegungen mit einzubeziehen. Diese Thematik will der StFA auf seiner nächsten Sitzung intensiv beraten.

Auch die Munition in Nord- und Ostsee wurde behandelt. Sie stelle durch die fortschreitende Korrosion eine Gefahr für Mensch, Schifffahrt und Umwelt dar. Der StFA soll sich auch diesem Thema widmen.

Angesicht der Aktualität des Themas »Alternative Schiffsantriebe und -brennstoffe« wurde der Arbeitskreis Umwelt eingerichtet mit dem Auftrag, ein Positionspapier vorzubereiten.

Nicht zuletzt wurde angekündigt, dass der Ausschussleiter die Seemannsdiakonin Anke Wibel am 15.02. um 19 Uhr über die »Schwierigkeiten des Crewwechsels und die Auswirkungen an Bord« im Offenen Kanal Kiel (im Internet verfolgbar) interviewen wird.