Finnlines roro ferry Finnmill
Foto: Finnlines
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Auch die Fährreederei Finnlines muss für das erste Corona-Jahr 2020 Einbußen bei Umsatz und Gewinn melden.

[ds_preview]Der Umsatz der Finnlines-Gruppe belief sich im Berichtszeitraum Januar-Dezember 2020 auf 484,0 (574,8) Mio. €, was einem Rückgang von 16 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 91,0 Mio. € setzt sich zusammen aus einem starken Umsatzverlust im Passagierverkehr aufgrund der Corona-Pandemie in Höhe von 21,4 Mio. € und einem Umsatzverlust im Frachtverkehr in Höhe von 70 Mio. €. Von dem Umsatzrückgang im Frachtbereich sind 47 Mio. € auf die Reduzierung der Bunkerzuschläge zurückzuführen, die während der Pandemie von den Kunden verlangt wurden.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 140,8 (169,8) Mio. €, was einem Rückgang von 17 % entspricht. Am Ende des ersten Quartals reagierte Finnlines frühzeitig auf die ersten Anzeichen der weitreichenden wirtschaftlichen Auswirkungen der anhaltenden Krise und leitete einen Kosteneinsparungsplan ein, um die Auswirkungen der Covid-19-Krise abzumildern.

»Wir waren natürlich nicht immun, aber unsere Flexibilität und Agilität, die auf einer fundierten Branchenkenntnis beruhen, ermöglichten es uns, die Kosteneinsparungspläne erfolgreich umzusetzen. Infolgedessen konnten wir im letzten Teil des Jahres eine machbare Rentabilität beibehalten, und das Ergebnis für den Berichtszeitraum betrug 69,7 (98,3) Mio. €, worauf wir sehr stolz sind«, so CEO Emanuele Grimaldi.

Finnlines treibt Investitionsprogramm voran und kritisiert Beihilfepraxis

2020 konnte die Reederei auch einen wichtigen Meilenstein in ihrem 0,5 Mrd. € schweren Programm für umweltfreundliche Neubauten erreichen. Alle drei »grünen« Hybrid-RoRo-Schiffe befinden sich jetzt im Bau, und das Investitionsprogramm läuft »wie geplant, im Zeitplan und im Budget«. Die Ablieferung aller drei kürzlich getauften Schiffe der Serie, »Finneco I«, »Finneco II« und »Finneco III«, wird zwischen November 2021 und April 2022 erwartet. Zusätzlich zu diesen drei RoRo-Schiffen hat Finnlines auch zwei »ökoeffiziente« Superstar-RoPax-Schiffe bestellt, die 2023 in Betrieb genommen werden sollen.

Die Geschäftszahlen und die Investitionen will CEO Grimaldi auch vor dem Hintergrund betrachtet wissen, dass seine Reederei während der Pandemie bisher nicht wie einige Wettbewerber von staatlichen Beihilfen profitiert hat. »Im Gegenteil, wir sahen uns in einer sehr harten Zeit, in der viele nachhaltige Investitionen getätigt wurden, mit Konkurrenten konkurrieren, die auf den gleichen Routen und mit der gleichen Art von Dienstleistungen tätig sind, aber überhaupt nicht in den Genuss von Subventionen kommen. Das hat Finnlines natürlich geschadet und Schwierigkeiten bereitet. Außerdem hat sich dies als ungleich, marktverzerrend und gegen die EU-Marktgesetze erwiesen. Wir wagen es daher nach wie vor, eine gleichmäßigere, horizontale, grüne und proportionale Verteilung der öffentlichen Beihilfen vorzuschlagen«, so Grimaldi.