HaVARIE
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Während einige Gegenseitigkeitsversicherer bei der aktuellen Renewal-Runde ihre versicherten Flotten vergrößern konnten, stand bei anderen die Risikominderung im Fokus, was zur Reduktion oder Stagnation führte.

[ds_preview]Der Versicherer Gard vermeldete starke P&I-Renewals für 2021, sowohl in Bezug auf die Tonnage als auch auf die Prämien. In den letzten zwölf Monaten sind 17 Mio. GT hinzugekommen, der Großteil davon während der Renewal-Periode. Damit steigt die Gesamttonnage auf 246 Mio. GT. 99,4 % der bestehenden Tonnage blieb bei Gard.

Bei Skuld ist die versicherte P&I-Tonnage (in GT) für das Policenjahr 2020 bis 2021 um 5,5 % gestiegen. Zum 20. Februar 2021 belief sich die gegenseitige P&I-Tonnage auf 101 Mio. GT. Neben der positiven Entwicklung des P&I-Portfolios auf Gegenseitigkeit konnte Skuld vor dem Hintergrund einer Periode extremer Volatilität auf dem Seeversicherungsmarkt auch seinen Marktanteil in allen anderen Sparten, einschließlich Kasko und Energie sowie in allen Aspekten des kommerziellen P&I-Geschäfts, steigern.

Der North P&I Club meldet Wachstum in seinen diversifizierten Geschäftsbereichen und »solide Fortschritte« bei der Anhebung der Prämien. Da North die Renewals mit dem Ziel angegangen ist, das Risiko in bestimmten Bereichen zu reduzieren, wurde die kombinierte Tonnage aus eigenen und gecharterten Schiffen leicht auf rund 245 Mio. GT reduziert. Das FD&D-Geschäft entwickelte sich gut mit einer kombinierten eigenen und gecharterten Tonnage von 185 Mio. GT.

In der Zwischenzeit leisten die diversifizierten Geschäfte einen immer stärkeren Beitrag zum Ergebnis, wobei Sunderland Marine und North Hull ein starkes Wachstum der Prämieneinnahmen erzielen. Ebenfalls gestiegen sind die Einnahmen aus den Produktlinien Fischerei, Küstenschifffahrt und andere Spezialschiffe, und von einer kleineren Basis aus erzielte das Aquakultur-Team des Clubs ein Wachstum mit einer Reihe neuer Versicherungsnehmer weltweit.

Beim Versicherer West of England machten branchenweite Herausforderungen, die sich aus dem Anstieg der Schadenfälle, insbesondere im IG-Pool, ergeben, Prämienerhöhungen erforderlich. Diese hätten bei den Renewals »im Großen und Ganzen« erreicht werden können, heißt es. Der Rückgang der Tonnage, der eine unvermeidliche Folge des strategischen De-Risking war, sei größtenteils durch organisches Wachstum bei den bestehenden Mitgliedern ausgeglichen worden.

Die kombinierte eigene und gecharterte Tonnage liegt daher weitgehend unverändert bei 145 Mio. GT. Auch die Kapitalposition des Clubs bleibt nach eigenen Angaben stark, was kürzlich von S&P mit einem A–Rating für das fünfte Jahr in Folge bestätigt wurde.