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Nach dem Einstieg in die neuen Märkte Yacht und Schlepper setzt die italienische Vittoria-Werft weiter auch auf den »grauen« Schiffbau – mit einem Rekordprojekt für die Marine von Malta.

[ds_preview]Auf der Werft an der Adria wurde jetzt das »größte jemals von der venezianischen Firma gebaute Offshore-Patrouillenschiff« abgeliefert, teilte Vittoria mit. Der Neubau ist für den Mittelmeerinselstaat Malta vorgesehen.

Das 48,5 Mio. € teure Schiff, das von der EU im Rahmen des Fonds für innere Sicherheit zu 75% kofinanziert wird, soll für Überwachungsaufgaben, die Kontrolle der Küstenlinie und auf hoher See sowie für Such- und Bergungseinsätze (SAR) eingesetzt werden.

Hybridantrieb

Das Hybrid-Antriebssystem der P71 basiert auf zwei Dieselmotoren mit je 5.440 kW, die die gleiche Anzahl von Elektromotoren mit nicht spezifizierter Leistung und zwei Wellen mit Verstellpropellern integrieren und als Ganzes eine Geschwindigkeit von mehr als 20 kn erreichen können. Die neue Einheit ist mit einem Bug- und Heckstrahlruder sowie aktiven Flossenstabilisatoren ausgestattet, »um maximale Stabilität zu gewährleisten«. Klassifiziert wurde der Neubau vom American Bureau of Shipping (ABS).

Luigi Duò übergab den 75 m langen Neubau an Vertreter Maltas. »Für uns war dieses Schiff eine spannende Herausforderung in Bezug auf die hohen Anforderungen und den symbolischen Wert, den es besitzt«, sagte er. In der jüngeren Vergangenheit hatte die Werft bereits einige wichtige Projekte aufgelegt, unter anderem den Einstieg in neue Märkte wie Yachten und Schlepper.

70 Mann an Bord

Mit einer Volllastverdrängung von 1.800 t, einer Gesamtlänge von 74,8 m, einer Breite von 13 m und einem Tiefgang von 3,8 m ist der OPV P71 für eine 50-köpfige Besatzung und zusätzliches 20-köpfiges Personal ausgelegt. Die Plattform verfügt den Angaben zufolge über ein integriertes Brückensystem in erhöhter Position mit einer 360-Grad-Sicht und geschützten Seitengängen für das Personal auf dem Hauptdeck und rund um die Brücke.
Auf dem achterlichen Flugdeck ohne Hangar gibt es Kapazitäten, einen 7-t-Hubschrauber, wie den AW139 im Dienst der maltesischen Streitkräfte, zu betanken. Am hinteren Ende unter dem Flugdeck befindet sich eine Start- und Bergungskontrollstation für ein 9,1 m langes RHIB mit zusätzlichem Platz für Nachschub und Personal. Außerdem gibt es auf dem Flugdeck Türen für das Be- und Entladen von Versorgungsgütern dank eines speziell angefertigten Davits an der Backbordseite des Schiffes. Eine weitere Station, die ebenfalls für ein 9,1 m langes RHIB vorgesehen ist, befindet sich an der Steuerbordseite der Plattform im zentralen Bereich des Schiffes. Beide RHIBs sind in der Lage, eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 40 kn für die Kontrolle des Seeverkehrs und für Such- und Rettungseinsätze zu erreichen.