Odyssey of the Seas, Meyer Werft, Emspassage
© Meyer Werft
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Nach einer aufwändigen Emspassage der »Odyssey of the Seas« pocht die Meyer Werft auf bessere Bedingungen am Standort Papenburg. 

Am Sonntagmorgen [ds_preview]war es geschafft. Drei Tiden brauchte es, um die »Odyssey of the Seas« über die Ems bis in den holländischen Nordseehafen Eemshaven zu bringen. Von dort aus soll der Neubau nach Bremerhaven verlegt und an der Weser komplettiert werden. Außerdem stehen die obligatorischen Testfahrten auf der Nordsee an.

Die komplizierte Emspassage musste aufgrund der Wetter- und Windbedingungen über drei Tiden gestreckt werden. Das habe Aufwand und Kosten erhöht, teilte die Meyer Werft mit. Die durch die weltweite Kreuzfahrtkrise schwer getroffene Werft verwies daher darauf, dass im Standortsicherungsvertrag mit der Landesregierung, der IG Metall und dem Betriebsrat festgelegt worden sei, solche Nachteile auszugleichen. »Das ist in dieser schweren Krise wichtiger denn je«, hieß es am Wochenende.

Der Standortsicherungsvertrag war im Dezember 2015 geschlossen worden, um zu verhindern, dass die Meyer Werft den Standort Papenburg zugunsten von Turku aufgibt. »Die Familie Meyer steht zu Papenburg, aber der Standort muss wieder international konkurrenzfähig werden, um zu überleben betont Werftchef Bernard Meyer.

Für die Meyer Werft war es die erste von zwei Überführungen in diesem Jahr. Wegen des Pandemie-bedingten Stillstands der Kreuzfahrtbranche muss die Werft ihr Bautempo drosseln und die Kapazität um 40% reduzieren. Rund 650 Jobs sollen auf der Werft gestrichen werden. Die übrigen Mitarbeiter sollen 200 Stunden im Jahr unbezahlt arbeiten.

4.200 Passagiere auf 18 Decks

Die »Odyssee of the Seas« (160.000 BRZ) ist 347 m lang und 41,4 m breit und wurde von der US-Reederei Royal Caribbean bestellt. Mit der »Spectrum of the Seas« war im Juli 2019 das erste Schiff aus Papenburg übergeben worden. Ursprünglich war die Übergabe des neuen Luxusliners bereits für November 2020 geplant, Reederei und Werft hatten jedoch eine spätere Ablieferung vereinbart.

Die »Odyssey of the Seas« ist das fünfte Schiff der sogenannten Quantum-Klasse. Sie bietet auf 18 Decks Platz für bis zu 4.284 Passagiere. Dazu kommen 1.500 Besatzungsmitglieder. Die Schwesterschiffe »Spectrum of the Seas«, »Quantum of the Seas«, »Anthem of the Seas« und »Ovation of the Seas« wurden im Herbst 2014, im Frühjahr 2015 und im Frühjahr 2016 abgeliefert.