SAL, MPP, Heavy Lift
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Harren & Partner wirbelt den MPP-Markt auf: Nach der Übernahme des US-Carriers Intermarine geht die Heavylift-Tochter SAL jetzt ein Joint Venture mit Jumbo ein.

Noch sind die Angaben [ds_preview]dürftig, denn der geplante Zusammenschluss von SAL Heavy Lift aus Hamburg und Jumbo aus den Niederlanden liegt derzeit dem Bundeskartellamt und auch bei den niederländischen Behörden zur Genehmigung vor. Denn wenn zwei Schwergewichte der Heavylift-Sparte künftig gemeinsame Sache machen wollen, ruft das automatisch die Wettbewerbshüter auf den Plan.

Die Absicht aber ist klar: SAL und Jumbo wollen Teile ihrer Flotten, das Engineering und auch die kommerziellen Aktivitäten zusammenlegen. Die neue Allianz verspricht sich mehr Effizienz in den logistischen Abläufen, die Vermarktung einer größeren Flotte und dadurch mehr Flexibilität und Auswahl für ihre Kunden. Denn mit den beiden Spezialisten entsteht ein weltweit führender Anbieter im Transport besonders schwerer oder sperriger Ladungen.

Harren & Partner (Bremen) hatte im Sommer 2017 die 1980 als Schifffahrtskontor Altes Land (SAL) gegründete Hamburger Reederei von der japanischen K Line übernommen. Erst im Oktober vergangenen Jahres war dann über SAL die Übernahme von Intermarine erfolgt, nachdem der auf US-Verkehre spezialisierte US-Carriers kurz zuvor wieder die Selbständigkeit (von Zeamarine) erlangt hatte.

Für Jumbo ist es nicht der erste Versuch einer Kooperation mit einem deutschen Unternehmen. So war man vor einigen Jahren beispielsweise eine »Project Alliance« mit dem MPP-Marktführer BBC aus Leer eingegangen – verbunden mit der Hoffnung, mit den sich ergänzenden Flotten neue und größere Kontrakte an Land zu ziehen. In der Praxis wurden die Ziele dem Vernehmen nach allerdings nicht erreicht.

Stark bei Super Heavylift

Die SAL-Flottenliste weist aktuell 25 MPP-, Heavylift- und Super-Heavylift-Einheiten mit Krankapazitäten von 550 t bis 2.000 t (kombiniert) sowie zwei Dockschiffe aus. Zuletzt waren drei sogenannte P-Schiffe mit jeweils 19.100 t Tragfähigkeit aus dem Bestand der Reederei Winter gekauft worden. Zudem war im Januar mit dem Kauf des Hubschiffs »Wind Lift I« SAL Renewables gegründet worden.

Die niederländische Reederei Jumbo, gegründet 1969, ist sowohl im Heavylift-Bereich als auch im Offshore-Sektor (Öl & Gas, Wind) aktiv. Zur Flotte zählen 13 Schiffe mit kombinierten Krankapazitäten von 650 t bis 3.000 t.

Jumbo

Der Hamburger Makler Toepfer Transport listet im Ranking aller MPP-Reedereien im Segment oberhalb von 240 t kombinierter Krankapazität SAL auf dem 6. Platz und Jumbo auf Rang 13. Im Bereich Super-Heavylift gehören beide zu den Marktführern. So gilt SAL als weltweit größter Betreiber von Einheiten mit mehr als +900 t Krankapazität, Jumbo hat dafür die größeren Schiffe.

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