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Die staatliche deutsche KfW IPEX-Bank engagiert sich finanziell bei den neuen »E-Flexer«-Neubauten, die für die schwedische Reederei Stena in China gebaut werden.

[ds_preview]Man habe mit Stena einen Kreditvertrag über 180 Mio. $ zur Finanzierung von zwei neuen Fähren abgeschlossen, teilte die KfW IPEX-Bank heute mit. Dabei handelt es sich um eine angepasste und um 25 m verlängerte Version der bereits im Bau befindlichen Serie von Neubauten. Gebaut werden sie von chinesischen China Merchants Jinling Werft (Weihai). Der Kredit ist durch die chinesische Export Credit Agency Sinosure abgesichert. »Ein erheblicher Teil der Ausstattung der Fähren kommt dabei von Zulieferern aus Deutschland und Europa«, heißt es zur Begründung der Finanzierung.

25% weniger Verbrauch

Die beiden neuen Schiffe werden nach ihrer für 2022 geplanten Ablieferung von Stena Line betrieben, ein konkreter Einsatzort ist bislang nicht bekannt. Das neue Design mit nur zwei statt vier Antriebsmotoren führe zu einer Reduktion des Kraftstoffverbrauchs um 25%. Bei Geschwindigkeiten unter 18 kn könne das Schiff mit lediglich einem Antriebsmotor betrieben werden. Dazu sind die Schiffe mit einem speziellen Rumpf ausgestattet, der den Wasserwiderstand reduziert. Außerdem ist der Rumpf mit einem organischen kupferfreien Anstrich versehen, der das Anhaften von Unterwassertieren erschwert. Das Heck ist so geformt, dass es möglichst wenig Wellen verursacht.

»Wir freuen uns sehr, unseren langjährigen geschätzten Geschäftspartner Stena bei der Anschaffung der nächsten Generation RoPax-Fähren zu unterstützen«, sagte Andreas Ufer, zuständiges Mitglied der Geschäftsführung der KfW IPEX-Bank. »Für uns ist dies ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem umweltverträglichen und nachhaltigen Personen- und Gütertransport auf See.«

Die Fähren sind 238 m lang und haben eine Kapazität von rund 1.200 Personen (Passagieren und Crew), 3.600 Spurmeter plus 200 Autos auf speziellen Autodecks. Die Möglichkeit einer Umrüstung auf Methanol- oder LNG-Antrieb wie auch auf einen Elektro-Hybridantrieb ist von Anfang an vorgesehen.

Für das vierte Schiff erfolgte bereits der erste Stahlschnitt und die Kiellegung. Noch in diesem Jahr soll es zu Wasser gelassen werden und einen Namen bekommen, heißt es heute. Die Ablieferung ist für das Jahr 2022 vorgesehen. Der Neubau sei zu 40 % fertiggestellt und liege im Zeitplan.

Insgesamt werden bis 2022 fünf E-Flexer-Fähren zur Flotte gestoßen sein. »Stena Estrid« hat bereits Anfang 2020 ihren Betrieb in der Irischen See aufgenommen, und im Laufe des Jahres kamen die Schwesterschiffe »Stena Edda« und Stena »Embla« hinzu. Das Einsatzgebiet der letzten beiden Neubauten ist bislang nicht offiziell bekannt gegeben worden.