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Die Klassifikationsgesellschaft Indian Register of Shipping (IR) will mit einem Fokus auf Sicherheit und Umwelt ihren Teil dazu beitragen, die ambitionierten Scrapping-Ziele der indischen Regierung zu erreichen.

[ds_preview]In einem Statement anlässlich des »Maritime India Summit« hob Arun Sharma, Executive Chairman von IR, die Sicherheit als Schlüssel zur Verdopplung der Schiffsrecyclingkapazität in Alang hervor – denn das ist politisches Ziel.

Bis 2024 soll das nach dem Willen der Regierung Modi erreicht werden – »ein ehrgeiziges Ziel«, so die Bewertung der zehntgrößten Klassifikationsgesellschaft der Welt, das im jüngsten Haushaltsplan für 2021-22 festgelegt worden war.

Man habe die Branche mit der Förderung höherer Sicherheitsstandards in Alang dabei unterstützt, die Zahl der Todesfälle durch Schiffsabwrackungen in den letzten Jahren deutlich zu reduziert, heißt es. Bis heute haben den Angaben zufolge 40 % der Recycling-Werften in Alang ISO-Zertifizierungen, darunter ISO 9001:2015, ISO 14001:2015, ISO 30000:2009 und ISO 45000 von IRClass Systems and Solutions Pvt (ISSPL), einer von Indian Register of Shipping geförderten Einrichtung.

Arun Sharma Executive Chairman IRClass
Arun Sharma, Executive Chairman, IRClass (Foto: IRClass)

Sharma mahnte allerdings auch: »Indien verfügt über die weltweit größten Schiffsrecyclingbetriebe, und es ist zwingend erforderlich, dass wir über einen strengen Prozess verfügen, der sicherstellt, dass diese Betriebe keine inakzeptablen Risiken für die menschliche Gesundheit, die Sicherheit und unsere Umwelt mit sich bringen.« Ein Faktor sei aber auch, dass die Verwendung von Stahl aus recycelten Schiffen eine alternative Möglichkeit der Stahlverfügbarkeit darstellt und somit eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei der Stahlproduktion gewährleiste.

Deutlich weniger Todesfälle

Zwischen 2018 und 2019 gab es seinen Angaben zufolge eine 90-prozentigen Rückgang von tödlichen Unfällen. 2020 habe man gar keinen solchen Fall verzeichnen müssen. Die Hongkong-Konvention bezeichnete er als »Game Changer« für indische Werften, mittlerweile hat die Klasse mehr als einem Dutzend Schiffsrecycling-Werften in Alang eine Konformitätserklärung ausgestellt. Sharma weiter: »Indiens Anteil am Schiffsrecyclinggeschäft liegt bei etwa 30 %, aber mit der Ratifizierung der internationalen Konvention sind wir zweifellos auf dem besten Weg, einen bedeutenden Anteil am globalen Schiffsrecyclingmarkt zu erobern.«


Lesen Sie in der kommenden April-Ausgabe der HANSA mehr über den Scrapping-Markt in der Schifffahrt. Wir gehen dabei schwerpunktmäßig auf die weiter intensiv geführte Debatte um die europäische Regulierung EU-SRR ein.