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Die Ladungsflaute für Supertanker dürfte sich nach einem Ministertreffen des Öl-Kartells hinziehen. Trockenfracht verzeichnet währenddessen weiter Zugewinne.

[ds_preview]Die Hoffnung der Tanker-Reedereien auf eine baldige Erholung der Ladungsmengen im Rohölhandel ist geplatzt. Nachdem sich die OPEC-Staaten und ihre Bündnispartner (OPEC+) gestern darauf geeinigt haben, die Fördermengen für April trotz dem rasanten Preisanstieg weitgehend unverändert zu lassen, sind die Aussichten für die Tonnagenachfrage im Persischen Golf weiterhin mau. Die Stimmung am Frachtenmarkt habe sich aufgrund der Entscheidung der Exporteure erneut verschlechtert, was sich in deutlichen Rateneinbußen niederschlug, wie Clarksons Platou berichtet. Gestern brachen die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC zum Vortag um 16 % auf 4.400 $/Tag ein, nachdem es in den Tagen zuvor aufwärts gegangen war. Auf Wochensicht lag das Ertragsniveau noch 18 % im Plus.

Wie gravierend die Folgen des jüngsten Beschlusses der OPEC+ über die kommenden Wochen sein werden, darüber gehen die Meinungen auseinander. Optimisten verweisen darauf, dass die Steigerung der Ölproduktion wahrscheinlich nur um einen Monat hinausgezögert werde und sich die positiven Effekte für den Tankermarkt auf jeden Fall ab Sommer zeigen werden.

Die Suezmaxe profitierten dafür von einem festeren Nachfragetrend im Atlantik (Westafrika und US Golf) und konnten sich auf Wochensicht um 17 % auf 10.000 $/Tag verbessern. Am Aframax-Markt ging es mit den Spoterträgen leicht um 4 % auf 11.200 $/Tag nach unten. Die Befrachtungsaktivität in Nordeuropa und dem Mittelmeer sei nach wie vor gut. Jedoch hätten die wetter- und temperaturbedingten Verzögerungen im Schiffsverkehr nachgelassen, wodurch die verfügbare Kapazität wieder zugenommen habe, erklärten Makler.

Trockenfrachtmarkt: Reeder am längeren Hebel

An den Trockenfrachtmärkten saßen die Reeder auch diese Woche am längeren Hebel und trieben die Raten weiter hoch. Der Baltic Dry Index kletterte um 154 auf 1829 Punkte. Der Markt war vor allem geprägt von einer Erholung im Capesize-Segment – getrieben durch eine stark erhöhte Charternachfrage im Pazifik, wie Makler berichteten. Die Durchschnittsrate der Capes im Trip-Business zog bis heute auf Wochensicht um 24 % auf 14.800 $/Tag an.

Auch für die mittleren und kleineren Bulker war es eine erfolgreiche Woche mit steigenden Raten vor allem im asiatisch-pazifischen Raum. Die Durchschnittsrate der Panamaxe kletterte dank hoher Getreideverladungen ex Ostküste Südamerikas um knapp 5 % auf 20.165 $/Tag.

Für die Supramaxe und Handysize-Frachter ging es um rund 2% bzw. 6% hoch auf 21.089 und 20.357 $/Tag. Die 2006 gebaute »Lucky Source« (53.411 tdw) erzielte für einen Trip von Westindien (Porbandar) nach Bangladesch 28.000 $/Tag bei Seatrek Trans. Im europäischen Shortseamarkt hielt der positive Trend ebenfalls an. Der Branchendienst BMTI hob seinen European Short Sea Index um 1,4 % auf 26.93 Punkte an. (mph)