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Mit 3.000 t Hubkapazität auf der »Alfa Lift« will die Reederei OHT ihre Position im Heavylift- und Offshore-Markt stärken. In Rostock wurden jetzt wichtige Elemente für den entsprechenden Kran von Liebherr verladen.

[ds_preview]Die Drehbühne sowie der charakteristische A-Bock wurden an der Pier des Lieberr-Werks auf das Heavylift-Schiff »BigLift Barentsz« des niederländischen Cariers BigLift gehoben – zwei Hauptkomponenten des Schwerlastkrans HLC 150000. Er kann bis zu 3.000 t heben

Der 48.000-tdw-Schwergutfrachter mit Abtauch-Funktion bringt die Elemente nach Fernost, wo sie bei der Werft China Merchants Heavy Industry (CMHI) in Jiangsu auf dem Offshore-Installationsschiff »Alfa Lift« verbaut werden, das dort derzeit für die skandinavische Reederei OHT entsteht.

OHT – Historie und Flotte

Die Reederei – 2008 zu 89% von der Arne Blystad Group übernommen – betreibt derzeit fünf Heavylift-Schiffe. Drei Neubauten sollen bald in Dienst gestellt werden. Zuletzt waren darüber hinaus  Jack-Up-Schiffe in China bestellt worden, die 2023 abgeliefert werden sollen. In den Jahren 1999-2000 entwarf OHT die offenen Halbtaucher-Schwertransportschiffe »Blue Marlin« und »Black Marlin«. Im Jahr 2001 übernahm die Dockwise-Gruppe OHT und seine Flotte. 2004 beschloss die Arne Blystad-Gruppe das Unternehmen neu zu gründen,  in den Jahren 2006-2008 folgten schließlich die Übernahme der umgebauten Öltanker »Eagle«, »Falcon«, »Osprey« und »Hawk«.

In Rostock erfolgte die Verladung im Tandemhub mit zwei Liebherr-Maschinen: dem Raupenkran LR 11350 und dem TCC 78000, »womit erneut die Relevanz des schienengebundenen Schwerlastportalkrans am Standort Rostock demonstriert wurde«, heißt es in einer Mitteilung des Kranherstellers. Wenn die Montage der beiden Komponenten abgeschlossen ist, wird der Ausleger »just-in-time« geliefert, um den HLC 150000 fertig zu stellen.

Mit einer maximalen Hubkraft von 3.000 t bei 30 m und 1.000 t bei 76 m Ausladung soll der HLC 150000 für ein »vielfältiges Einsatzspektrum« gerüstet sein. Charakteristisch sei unter anderem der geringe Platzbedarf aus, so der Hersteller: Der Drehkranzdurchmesser beträgt 14 m, »so steht mehr Lagerfläche für den Transport von Bauteilen zur Verfügung.« Durch eine spezielle Schleifringkonfiguration verfüge die gesamte HLC-Serie zudem über einen »unbegrenzten Schwenkbereich«: Die Schwerlastkrane können sich uneingeschränkt und dauerhaft drehen, ohne zurück in eine Ausgangsposition rotieren zu müssen. Ein wichtiges Feature für mehr Einsatztage und weniger Ausweichrouten sei darüber hinaus der faltbare A-Bock, der die Höhe des Krans je nach Bedarf deutlich verringern kann – ausgelegt beispielsweise auf Durchfahrten unter Brücken.

»Hohe Nachfrage«

Für die HLC-Serie erwartet Liebherr eine nicht unerhebliche Nachfrage. Einerseits wachse der Offshore-Wind-Markt kontinuierlich. Andererseits würden in den kommenden Jahren bestehende Offshore-Öl- und Gasanlagen stillgelegt und mit möglichst großen Bauteilen zurückgebaut, um die Transportkosten zu reduzieren, so die Begründung für die Einschätzung.

Im kommenden Jahr soll die »Alfa Lift« fertiggestellt sein und einen ersten Auftrag in der Nordsee antreten. Das erste Projekt ist der Bau des Windparks »Dogger Bank A«, etwa 130 km vor der Nordostküste Englands.