Methanol-Molekül
Methanol-Molekül (Quelle: Wikimedia Commons / Benjah-bmm27)
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Das Unternehmen von Schifffahrtsmanager Dietrich Schulz kooperiert mit dem Energiehändler und einem Designbüro bei alternativen Antrieben.

[ds_preview]Der Energiehandelskonzern Uniper setzt bei der Entwicklung von grünem Methanol als Treibstoff für die Schifffahrt auf maritime Partner aus Deutschland. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Düsseldorf, das durch Abspaltung der konventionellen Stromerzeugung sowie des globalen Energiehandels aus der E.ON entstanden ist, geht dazu eine Kooperation mit Liberty Pier Maritime Projects (Bremen) und dem Ingenieurbüro SDC Ship Design & Consult (Hamburg) ein – die Green Methanol Cooperation (GMC).

»Wir wollen das Thema grünes Methanol zusammen voranbringen. Denn die Dekarbonisierung in der Schifffahrt muss kommen«, unterstreicht Dietrich Schulz. Der Leeraner Schifffahrtsmanager (Ex-Columbia, Ex-Hartmann) ist Mitgründer und Geschäftsführer von Liberty Pier Maritime Projects mit Hauptsitz in Bremen und weiteren Standorten in Leer und Shanghai. Als Schwestergesellschaft der Bereederungsfirma Liberty Blue konzentriert sich Liberty Pier auf Asset Management, Projektkoordination sowie Befrachtung und S&P.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung wird die Aufgabenverteilung der neuen Methanol-Kooperation wie folgt skizziert: Uniper als Lieferant des klimaneutralen Treibstoffs, Liberty Pier Maritime Projects als Projektentwickler für Schiffe mit Methanolantrieb und SDC als Berater für Methanolanwendungen bei anderen Reedereien. Bei der Entwicklung der Versorgungsstruktur sowie von konkreten Schiffsprojekten sollen zunächst das Shortsea-Segment mit Tragfähigkeiten zwischen 5.300 und 8.300 tdw sowie Container-Feederschiffe im Mittelpunkt stehen, heißt es.

Liberty Pier hat selbst schon ein Design für ein methanolbetriebenes General Cargo Ship mit 5.300 tdw Tragfähigkeit vorgestellt und befindet sich in Verhandlungen mit Werften. Schulz rechnet zeitnah mit einem Vertragsabschluss: »Ende 2022 oder Anfang 2023 wollen wir so weit sein, dass wir die Schiffe einsetzen können.« Geplant sei eine kleine Serie, so der Manager. Neben der Auftragsvergabe für den Bau sei es das vorrangige Ziel, weitere starke Partner für die Green Methanol Cooperation zu gewinnen. »Alle Beteiligten im europäischen Shortsea-Verkehr wie Lieferanten, Anbieter von Tonnage, Aufsichtsbehörden, Kapital und Verlader sollten dazu beitragen«, appelliert Schulz, der sich darüber freut, dass unabhängig davon mit Maersk auch die größte Linienreederei ihr Gewicht für Methanol in die Waagschale wirft. Die Dänen wollen bis 2023 ein 2.000-TEU-Containerschiff mit Dual-Fuel-Antrieb für Methanol in Dienst stellen. (mph)