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Die aus Irland stammende Reederei Ardmore will gemeinsam mit Finanz- und Technologie-Partnern Wasserstoff und Methanol stärker in der maritimen Industrie etablieren.

[ds_preview]Ziel der Kooperation ist eine strategische Investition und der Aufbau eines Joint Ventures mit der Element 1 Corp. und Maritime Partners LLC, heißt es heute in einer Mitteilung. Man wolle sich positionieren, »um die Bedürfnisse des Schifffahrtssektors für die sichere und effiziente Bereitstellung von Wasserstoff an Bord für mittelgroße Stromanwendungen zu erfüllen, was zu einer signifikanten und kosteneffektiven Reduzierung der Emissionen führt, wenn Standard-Methanol im Vergleich zu Gasöl verwendet wird, vollständig kohlenstoffneutral ist, wenn erneuerbares Methanol verwendet wird, und auf Wunsch für den Betrieb mit Ammoniak modifiziert werden kann«, so die Reederei.

Ardmore, Ocean Yield
Foto: Ardmore Shipping

Ardmore Shipping besitzt und betreibt eine Flotte von MR-Tankern mit einer Tragfähigkeit von 25.000 bis 50.000 t sowie sechs Chemikalientanker (25.000 tdw-37.000 tdw), womit sich die Gesamtzahl der Chemikalientanker unter Ardmores Management auf zehn erhöht. Erst kürzlich war die Reederei eine Partnerschaft mit der deutschen Reederei Büttner eingegangen, aus deren Flotte man einige Schiffe ins kommerzielle Management übernimmt.

Element 1 aus Bend im US-Bundesstaat Oregon wird als »ein führender Entwickler von Wasserstofferzeugungssystemen« beschrieben, die für den Betrieb von Brennstoffzellen eingesetzt werden und in mobilen Anwendungen und an abgelegenen Orten, wie z.B. in der Schifffahrt, im Trucking, in der Automobilindustrie, bei Geländewagen, im Schienenverkehr, in der Lagerhaltung und in der Notstromversorgung, Anwendung finden. Die firmeneigene Technologie produziere Wasserstoff bei Bedarf am Ort des Verbrauchs und »eliminiere« damit die logistischen Herausforderungen und Kosten, die mit der Verteilung von komprimiertem Wasserstoff verbunden sind. Bei Maritime Partners mit Hauptsitz in New Orleans handele es sich um »einen führenden Anbieter von flexiblen Finanzierungslösungen und Neubauunterstützung für die maritime Industrie, mit Schwerpunkt auf Jones Act-Schiffen und Binnenschifffahrt.«

Joint Venture

Die Vereinbarung sieht vor, dass Ardmore, E1 und MP ein Vehikel namens »e1 Marine« gründen, wobei jeder der Partner 33,3 % des Joint Ventures hält. e1 Marine soll weltweit die Vermarktung, Entwicklung, Lizenzierung und den Verkauf der Wasserstofferzeugungssysteme von E1 für die Anwendung in der Schifffahrtsindustrie vermarkten. Im Fokus stehen unter anderem Schifffahrt, Kühlcontainer, Offshore-Energie, erneuerbare Energien, Passagier- und Freizeitverkehr sowie bestimmte Hafeninfrastrukturen und verwandte Anwendungen.

Investition in Ardmore

MP werde eine Investition in Ardmore in Form von 40 Mio. $ in Vorzugsaktien in zwei Tranchen tätigen. Die Vorzugsaktien werden mit einer Dividende von 8,5 % pro Jahr ausgestattet, die vierteljährlich ausgezahlt wird. Ardmore wird eine 10%ige Beteiligung an E1 im Austausch für 4 Mio. $ in bar plus 950.000 ASC-Stammaktien erwerben. Die Gesamtgegenleistung wird auf 11 Mio. $ geschätzt, basierend auf dem Nettovermögenswert von Ardmore im Februar 2021. Ardmore wird außerdem ab dem Zeitpunkt der Investition einen Sitz im Board of Directors von E1 einnehmen.

MP wird 20 % aller Gewinne erhalten, die an Ardmore aus dieser Kapitalbeteiligung an E1 gezahlt werden. Der Abschluss der Transaktionen wird für Anfang des zweiten Quartals 2021 erwartet. »Der Abschluss der Transaktionen unterliegt der Verhandlung und dem Abschluss der endgültigen Vereinbarungen und der Erfüllung der damit verbundenen Abschlussbedingungen. Es kann nicht garantiert werden, dass die endgültigen Vereinbarungen abgeschlossen werden oder dass die Transaktionen wie vorgesehen durchgeführt werden«, heißt es.

»Wir sind sehr erfreut, eine strategische Beziehung mit E1 und Maritime Partners aufzubauen, um dieses einzigartige Wasserstoff-Liefersystem für den Marinesektor zu liefern. Die Gründung von e1 Marine und unsere Investition in E1 bringen unseren Energy Transition Plan voran, der einen Fokus auf Übergangstechnologien zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen in der Schifffahrtsindustrie und die Nutzung von Ardmores Engineering- und Marketingkapazitäten zur Beschleunigung ihrer Einführung beinhaltet.«

Ardmore-CEO Anthony Gurnee

Reedereichef Anthony Gurnee sagte, man glaube, dass die Wasserstoff-Methanol-Technologie sicherer und billiger als andere Alternativen für die Wasserstoffversorgung an Bord ist und bei der Verwendung von Standard-Methanol schon heute in den Betriebskosten mit Dieselmotoren konkurrieren kann.

Dave Edlund, Mitbegründer und CEO von Element 1 Corp. kommentierte das Vorhaben: »Während die Brennstoffzellentechnologie in den letzten Jahrzehnten erheblich ausgereift ist, hat sich die Versorgung mit Wasserstoff als Ausgangsstoff für Brennstoffzellen erheblich verzögert, was zu erheblichen logistischen und wirtschaftlichen Herausforderungen für den großflächigen Einsatz von Brennstoffzellen führt. Die Methanol-zu-Wasserstoff-Technologie von E1 bietet eine umfassende Lösung für diese Herausforderung. Wichtig ist, dass Ardmore und Maritime Partners einen einzigartigen Zugang zu bestehenden Märkten in der internationalen Schifffahrt und in der Binnenschifffahrt bieten.«