Norbert Brackmann Maritimer Koordinator
Foto: CDU/CSU/Laurence Chaperon
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Krise als Chance? Das Bundeskabinett setzt nach dem vom Maritimen Koordinator vorgelegten Bericht über maritimen Wirtschaft auf einen Neustart für die Branche mit Innovationen in Umwelt- und Klimaschutz.

[ds_preview] Der Maritime Koordinator der Bundesregierung, Norbert Brackmann, hat im Vorfeld der Nationalen Maritimen Konferenz den »Siebten Bericht über die Entwicklung und Zukunftsperspektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland« vorgelegt, der nun vom Bundeskabinett verabschiedet wurde. Daraus geht hervor, vor welchen Herausforderungen die maritime Wirtschaft steht. Insbesondere der Kreuzfahrtschiffbau in Deutschland ist durch die Krise hart getroffen. Frühstens ab 2023 wird wieder mit Neubauaufträgen aus der Kreuzfahrt gerechnet, möglicherweise erst ab 2024.

Aber auch abgesehen von der Corona-Krise befinde sich die Branche in einem Transformationsprozess aufgrund wachsender Umwelt- und Klimaanforderungen. Im Bundeswirtschaftsministerium ist man überzeugt, dass die deutsche maritime Wirtschaft nach Überwindung der Pandemie nur dann global technologieführend und krisenresilient bleiben kann, »wenn sie ihre Anstrengungen zur digitalen und ökologischen Transformation forciert und darin bestärkt wird.«

Norbert Brackmann: »Aktuell ist die Branche durch Corona stark betroffen, aber wir müssen die Krise auch als Chance begreifen. Die maritime Wirtschaft ist eine Zukunfts- und Wachstumsbranche. Das verdeutlicht der heutige Bericht. Die Branche gestaltet die maritime Energiewende aktiv mit und investiert in Forschung und Entwicklung.« Für die Modernisierung und Digitalisierung der Branche stellt der Bund 1 Mrd. € zur Verfügung, um unter anderem maritime Forschung und Entwicklung, die Flottenerneuerung von Behördenschiffen, die Umrüstung auf umweltfreundliche Antriebe sowie Betankungsschiffe für alternative Kraftstoffe zu fördern.

Im Bericht weist Brackmann auch auf die strategische Industriepolitik anderer Länder als Herausforderung hin. »Aggressiv auftretende Wettbewerber aus Asien bedrohen nicht nur den maritimen Standort Deutschland, sondern Europa insgesamt. Insbesondere durch die chinesische Strategie der Spitzensubventionierung drohen im Marktsegment Kreuzfahrtschiffbau – ähnlich wie in der Vergangenheit bei Fracht-, Container- oder Tankerschiffen – Überkapazitäten«, heißt es. Mit der Industriestrategie 2030 will die Regiuerung auf den drei Handlungsfeldern »Rahmenbedingungen für die Wirtschaft als Ganzes verbessern«, »neue Technologien stärken» und »technologische Souveränität wahren«. Außerdem enthält die Industriestrategie 2030 Vorschläge für eine europäische Industriepolitik, wie zum Beispiel die Aufforderung, das europäische Wettbewerbs- und Beihilferecht an sich ändernde Rahmenbedingungen anzupassen, um Wettbewerbsverzerrungen für den europäischen Binnenmarkt effizient zu bekämpfen.

Der Bericht kann hier heruntergeldaen werden.