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DB Schenker, die Speditionstochter der Deutschen Bahn, lässt beim Seefracht-Volumen kräftig Federn. Die Ertragsentwicklung ist trotzdem positiv.

[ds_preview]DB Schenker hat wie seine größeren Wettbewerber Kühne + Nagel und DHL Global Forwarding im Seefrachtgeschäft im vergangenen Jahr erhebliche Marktanteile verloren. Dennoch schließt die Speditionstochter der Deutschen Bahn das Jahr 2020 mit einem stark verbesserten Ergebnis ab: Das Betriebsergebnis (EBIT) im wichtigen Geschäftssegment Luft- und Seefracht zog um 56% auf 448 Mio. € an. Das Gesamt-EBIT für DB Schenker – also inklusive Landtransport und Kontraktlogistik – verbesserte sich um 32% auf 711 Mio. €.

Damit hat sich die Spedition gegen den Ergebniseinbruch im DB-Konzern behaupten können. Aufgrund der massiven Beeinträchtigung des Bahnverkehrs durch die Pandemie fiel ein gigantischer Nachsteuerverlust von 5,7 Mrd. € an.

10,5% Rückgang auf See

Im Seefrachtgeschäft erlitt DB Schenker infolge des Verkehrseinbruchs im zweiten Quartal einen Rückgang des Buchungsvolumens um 10,5% auf 2,05 Mio. TEU. »Die Leistungszuwächse in der Seefracht im asiatisch-pazifischen Raum sowie Erholungstendenzen im zweiten Halbjahr 2020 konnten die Leistungsverluste nicht kompensieren«, heißt es im heute veröffentlichten Geschäftsbericht für 2020.

Die globalen Containerverladungen sind Schätzungen zufolge nur um knapp 2% geschrumpft. Zuvor hatten bereits K+N und DHL Global Forwarding Volumeneinbußen von rund 7% und 11% im Seefrachtgeschäft berichtet. Hingegen konnte der dänische Forwarder DSV nach Integration von Panalpina seine Marktstellung deutlich ausbauen und den Umfang der disponierten Seefracht-Ladung von 1,9 Mio. auf über 2,2 Mio. TEU steigern.

Einen Platz im Ranking verloren

Demzufolge ist DB Schenker im Ranking der globalen Seefrachtspediteure nun von Platz 4 auf Platz 5 zurückgefallen (1. K+N, 2. Sinotrans, 3. DHL, 4. DSV).

Die verbesserte Profitabilität im See- und Luftfrachtgeschäft wird bei der Bahn-Tochter nicht genauer aufgeschlüsselt. Als wesentliche Effekte werden Frachtratensteigerungen »insbesondere in der Luftfracht« sowie Projekte zur Verbesserung der Effizienz und Organisationsstruktur in der Seefracht genannt. Letztere seien in Deutschland und den USA inzwischen abgeschlossen.

Als Highlights des Geschäftsjahres mit Bezug zur Seefracht werden ferner der Abschluss der Schwergut-Lieferungen für das Bergbauprojekt »South Flank« in Westaustralien und das im Spätsommer beschlossene Stabilitätspaket für Kunden des Mitbewerbers Damco genannt.

Damit garantierte DB Schenker die Übernahme von Servicevereinbarungen mit Damco über Laufzeiten von bis zu zwei Monaten zu denselben Konditionen. Es war eine Reaktion auf die Ankündigung von A.P. Moeller-Maersk, die Speditionsmarke Damco und das Full-Container-Load-Geschäft (FCL) als Non-Vessel Operating Common Carrier (NVOCC; Carrier ohne Schiff) einzustellen. (mph)