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Die maritime Wirtschaft ist nach Ansicht der Bundesregierung eine der tragenden Säulen des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Entsprechend soll die Branche gefördert werden, heißt es heute.

[ds_preview]Die Bundesregierung hat heute ihren siebten Bericht über die Entwicklung und Zukunftsperspektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland vorgelegt. Darin wird das Umsatzvolumen auf mehr als 40 Mrd. € geschätzt, heißt es in einer Veröffentlichung des Bundestags.

Die Corona-Pandemie hat ihrer Ansicht nach gezeigt, dass die deutsche maritime Wirtschaft nach Überwindung der Pandemie nur dann global technologieführend und krisenresilient bleiben kann, wenn sie ihre Anstrengungen zur digitalen und ökologischen Transformation forciert. Die Krisenfestigkeit ist derzeit ein wichtiger Faktor in der Analyse der maritimen Branche. Claus Brandt, Chef vom Deutschen Maritimen Zentrum, hatte jüngst im HANSA-Podcast auch finanzielle Aspekte in die Debatte eingebracht. 

Nachtragshaushalt

Neben den klassischen Feldern maritimer Wirtschaft wie Schifffahrt, Schiffbau und Häfen nennt der Bericht die Entwicklung und Herstellung umwelt- und klimafreundlicher maritimer Technologien als wachsenden Zukunftsmarkt für deutsche Unternehmen. »Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, die Schifffahrt – bezogen auf ihre Transportleistung – als vergleichsweise klima- und umweltverträgliches Verkehrsmittel zu stärken, zu modernisieren und zu digitalisieren«, so ein Zitat aus dem Bericht. Dazu seien im zweiten Nachtragshaushalt 2020 zusätzlich eine Milliarde Euro aus dem Konjunktur- und Zukunftspaket vom 3. Juni 2020 zur Verfügung gestellt worden. Gefördert würden damit Innovationen, maritime Forschung und Entwicklung, die Flottenerneuerung von Behördenschiffen und die Umrüstung auf umweltfreundliche Antriebe.

Knapp 200.000 Beschäftigte in der Branche erzielten eine Wertschöpfung in Höhe von zwölf Milliarden Euro. Über die gesamte Wertschöpfungskette kämen weitere 200.000 Arbeitsplätze hinzu bei einer zusätzlichen Wertschöpfung in Höhe von 18 Mrd. €. Der maritime Tourismus sei in diesen Zahlen nicht erfasst, so die Bundesregierung weiter.

Derzeit sei die Personenschifffahrt am schwersten getroffen. Der Schiffbau stehe wegen Reiseausfällen vor einer unsicheren Zukunft. Die Branche in Deutschland geht derzeit von einem Ausbleiben von Neubauaufträgen für Kreuzfahrtschiffe bis 2023/2024 aus. Auch in der Hafenwirtschaft seien die Folgen der Pandemie zu spüren, hier wird erwartet, dass das Umschlagvolumen bis 2024 Vorkrisenniveau erreicht.