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Die europäischen Häfen wollen das Angebot für Landstrom-Versorgung von Schiffen ausbauen, fordern dafür aber auch weitere Investitionen der öffentlichen Hand.

[ds_preview]Die Onshore-Stromversorgung sei Teil der Lösung für die Ökologisierung des Schifffahrtssektors und die Häfen wollen dabei helfen, diesen Prozess zu erleichtern, teilte die kontinentale Hafenorganisation ESPO jetzt mit. »Viele Häfen in Europa verstärken daher ihre Bemühungen, mehr Landstrom einzusetzen und wollen (und müssen) dort investieren, wo es am sinnvollsten ist.«

2021.03.29 PR OPS communication scale
© Port of Bergen

Ein ehrgeiziger Plan sei aber mit großen Vorabinvestitionen und erheblichen Betriebskosten verbunden. »Diese Kosten können nicht von den Häfen allein getragen werden, so dass eine öffentliche Finanzierung eine Voraussetzung ist«, meint die ESPO. Für die europäischen Häfen bestehe die einzige Möglichkeit, eine schnelle Einführung von Landstrom zu gewährleisten und die Verschwendung öffentlicher Mittel zu vermeiden, darin, sich auf die Einführung dort zu konzentrieren, wo eine kosteneffektive Reduzierung von Treibhausgasemissionen und Luftverschmutzung am Liegeplatz ermöglicht wird. Gemeinsam mit ihren Mitgliedern hat die European Sea Ports Organisation (ESPO) ein Rahmenwerk vorgelegt, das Häfen und politische Entscheidungsträger bei der Entwicklung eines effektiven und intelligenten Ansatzes für OPS anleiten kann.

»Kosten sind zu hoch«

»Die Kosten für die Installation von Landstrom-Anlagen sind zu hoch, als dass man sich einfach überall dafür entscheiden könnte, ohne eine angemessene Analyse von Kosten und Nutzen durchzuführen. Durch die Bündelung der Erfahrungen von Häfen, die ihre Hausaufgaben gemacht haben, waren wir in der Lage, eine praktische Liste von Do’s und Don’ts für OPS zu erstellen. Wir haben eine Reihe von konstruktiven Kriterien identifiziert, die bei der Priorisierung von Investitionen helfen. Wir glauben, dass diese Bewertung den politischen Entscheidungsträgern ein besseres Verständnis dafür vermitteln wird, was für eine ehrgeizige, aber effektive Politik erforderlich ist«, sagt Generalsekretärin Isabelle Ryckbost, Generalsekretärin von ESPO.

Schlüsselkriterien

Einige Schlüsselkritierien wurden identifiziert. Dazu zählen die technische Ausstattung von Schiffen, die Liegezeit und die Auslastung des Liegeplatzes. Zusätzlich müssen nach Ansicht der Hafenvertretung einige hafenspezifische Umstände berücksichtigt werden: die Lage des Liegeplatzes und des Hafens, die Größe und das Layout des Liegeplatzes, der Zugang zu (öffentlichen) Fördermitteln, die verfügbare Netzkapazität und der Zugang zu erneuerbaren Energien.

Insgesamt sind die europäischen Häfen der Ansicht, dass es sehr schwierig ist, ein Schifffahrtssegment zu identifizieren, das per Definition und ohne weitere Überlegungen als geeignet identifiziert werden würde. »Nichtsdestotrotz könnten bestimmte Schifffahrtssegmente besser geeignet und priorisiert sein. Schifffahrtssegmente, in denen der Gewinn in Bezug auf die Emissionsreduzierung am größten ist, wie z. B. ultragroße Containerschiffe, könnten zuerst behandelt werden«, heißt es weiter. Es könne auch sinnvoll sein, sich auf die Segmente Kreuzfahrt und Fähren zu konzentrieren, da diese in der Regel in der Nähe von bebauten Gebieten und städtischen Ballungsräumen anlegen. Für jedes dieser Segmente müssen jedoch zusätzliche Überlegungen angestellt werden.