Emissionen, Abgas, Schiffsemissionen
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Zusammen mit dem griechischen und dem schwedischen Reederverband hat die NGO Transport & Environment (T&E) die Europäische Kommission aufgefordert, das Verursacherprinzip in den Mittelpunkt ihres Vorschlags für ein Emissionshandelssystem (ETS) zu stellen.

[ds_preview]In einem Brief an die Kommission fordert die Koalition aus T&E, Swedish Shipowners’ Association (Svensk Sjöfart) und Union of Greek Shipowners, dass das maritime ETS sowohl ehrgeizig als auch auf die Industrie zugeschnitten sein muss. Die EU-Kommission überarbeitet aktuell die EU-ETS-Richtlinie im Einklang mit dem europäischen Green Deal und plant, erstmals die internationalen maritimen Emissionen einzubeziehen. Der Vorschlag der Kommission wird im Juni erwartet.

Konkret fordern die Mitunterzeichner einen speziellen Schifffahrtsfonds, um Preisstabilität zu gewährleisten, die Unsicherheit für die Unternehmen zu verringern und die finanziellen Kosten und den Verwaltungsaufwand für die Tausenden von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu begrenzen, die das Rückgrat der Schifffahrtsindustrie bilden. Ein Fonds sollte auch die notwendige Forschung und Entwicklung neuer umweltfreundlicher Schiffskraftstoffe finanzieren, ohne die die Dekarbonisierung der Industrie nicht möglich sein wird. Entscheidend sei, dass diese neuen Kraftstoffe und Technologien von branchenfremden Akteuren, wie Energieversorgern, Werften und Motorenherstellern, entwickelt werden müssten.

Die Mitunterzeichner fordern die Europäische Kommission außerdem auf, das Verursacherprinzip anzuwenden und die kommerziellen Betreiber, d.h. die Partei, die für den Treibstoff bezahlt und den CO2-Fußabdruck der Schiffe kontrolliert, als verantwortliche Instanz im Rahmen der bevorstehenden marktbasierten EU-Maßnahme (MBM) zu benennen.

Schließlich fordern die Unterzeichner die Kommission auf, keine kostenlosen Zertifikate zuzuteilen, da diese aufgrund der Eigenschaften der verschiedenen Schifffahrtssektoren zu Wettbewerbsverzerrungen und unnötiger Komplexität führen könnten. Eine Phase-in-Periode wäre vorzuziehen.

Theodore Veniamis, Präsident des griechischen Reederverbands: »Die Einbeziehung der Schifffahrt in das EU-ETS ohne einen Fonds und ohne die kommerziellen Betreiber in die Verantwortung zu nehmen, würde die Branche unnötig stören. Der Emissionshandel ist anfällig für Verzerrungen, Profitmacherei und Spekulation. Jedes EU-MBM sollte skalierbar und mit zukünftigen IMO-Maßnahmen kompatibel sein und die Tatsache berücksichtigen, dass KMU die Hauptstütze der internationalen Schifffahrtsindustrie sind. Die Ziele der EU können und müssen durch weniger belastende und ungeeignete Mittel erreicht werden.«