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Vor Ostern bleibt es bei einem Abwärtstrend an den Bulker- und Tankermärkten. Die Raten am Container-Markt behaupten sich.

[ds_preview]In der Dry-Bulk-Schifffahrt geht es mit den Fracht- und Charterraten vor den Feiertagen weiter leicht bergab. Der Baltic Dry Index gab bis gestern auf Wochensicht um 126 auf 2.046 Punkte nach. Während sich der Capesize-Markt auf niedrigem Niveau mehr oder weniger stabil behaupten konnte, gab es für die mittleren und kleineren Bulker bei nachlassender Tonnagenachfrage von Tag zu Tag merkliche Abzüge bei den Raten.

Die Durchschnittsrate der Capes (180.000 tdw) im Zeitcharter-Trip-Business lag gestern mit rund 18.300 $/Tag nur knapp 1% unter dem Niveau von vor einer Woche. Erste Meldungen von heute deuten darauf hin, dass die Index-Raten am letzten Handelstag vor Ostern sogar noch die Kurve ins Plus gekriegt haben.

9% Rückgang

Hingegen fiel das Niveau im Panamax-Segment (Index-Schiff 82.500 tdw) um 9% auf knapp 23.200 $/Tag, und zwar relativ gleichmäßig in Atlantik und Pazifik. Ähnlich die Entwicklung für die kleineren Frachter mit eigenen Kränen: Supramaxe (58.000 tdw) verschlechterten sich um 7,5% auf rund 20.600 $/Tag und Handies (38.000 tdw) um 9% auf 21.000 $/Tag. Die Aktivität bei den kleineren Bulkern habe sich in den vergangenen 10 Tagen merklich beruhigt und werde wohl erst im Laufe des April wieder Fahrt aufnehmen, erklärte Michael Rademaker vom Handy-Desk des Schiffsmaklers Frachtcontor. Die meisten Händler hätten diese Woche nur noch ihre dringendsten Spotbedarfe für Schiffsraum gedeckt. Alle Ladungen, die noch etwas Zeit hätten, würden erst einmal zurückgehalten. Das habe dazu geführt, dass der Markt vor allem im US Golf und an der Ostküste Südamerikas ins Rutschen geriet. Die Index-Rate für Trips mit 38.000-Tonnern von Argentinien in die Skaw-Passero-Range sackte bis gestern auf rund 19.600 $/Tag, von 26.200 $/Tag eine Woche vorher.

»Reeder können noch zufrieden sein«

Am europäischen Kontinent hätten allerdings Schrottverlader die ruhige Phase diese Woche ausgenutzt und verstärkt Supramaxe für Trips ins östliche Mittelmeer gebucht, zu Raten von deutlich über 20.000 $/Tag. Rademaker schätzt, dass Schrottpartien von zusammen über 300.000 t ex UK/Continent/Baltic in den Markt gegeben wurden. Trotz der Korrektur könnten die Reeder noch recht zufrieden sein. »Wir sind von dem Peak runter auf ein nach wie vor ordentliches, stabiles Niveau.« Nach Ostern dürfte es nicht lange dauern, bis die Aktivität für Supras und Handies am Kontinent wieder Fahrt aufnimmt. »Da hören wir schon, dass wieder größere Volumina in Aussicht sind, z.B. für Getreide nach Algerien«, berichtet der Experte.

Gedämpft war die Ratenentwicklung auch im Tankersegment. So gab der Baltic Dirty Tanker Index seit Wochenanfang von 765 auf 710 Punkte nach, der Baltic Clean Tanker Index von 677 auf 643.

Daten für Container variieren

Am stabilsten präsentieren sich weiterhin die Containermärkte. Angesichts einer zu erwartenden Verschärfung der Kapazitätsengpässe in der Linienschifffahrt sollen die Frachtraten diese Woche wieder etwas angestiegen sein. Allerdings sind die Daten nicht eindeutig. Während Spediteure berichteten, dass die Spotraten auf der Relation Fernost-Europa seit Ende vergangener Woche um 250 $ Richtung 4.000 $/TEU angezogen hätten, gab die Index-Rate des World Container Index (WCI) für das Hafenpaar Shanghai/Rotterdam heute leicht auf 7.476 $/FEU nach. Dank einer Ratenbefestigung im Transpazifik-Trade kletterte der WCI insgesamt aber ganz leicht um 0,2% gegenüber der Vorwoche.

Am Chartermarkt für Containerschiffe übertrifft die Tonnagenachfrage weiterhin deutlich das Angebot. So machte der New ConTex erneut einen Sprung um 27 auf 1.076 Punkte (+2,6%), während der Howe Robinson Containership Index gestern um 2,1% auf fast 1712 anstieg.     (mph)