MSC Samar in Bremerhaven
Foto: Scheer
Print Friendly, PDF & Email

Die Linienreedeei MSC ist auf dem besten Weg, Maersk als größten Player der Branche abzulösen. Das könnte schon im nächsten Jahr passieren, meinen Marktexperten.

[ds_preview] Maersk betreibt derzeit eine Flotte von 711 Schiffen mit einer Stellplatzkapazität von 4.126.740 TEU, wie aktuelle Zahlen von Alphaliner zeigen. MSC folgt mit einer Flotte von 587 Containerschiffen mit einer Gesamtkapazität von 3.892.732 TEU. Die Differenz zwischen den beiden Partnern der 2M-Allianz liegt damit bei nur noch 234.000 TEU. Das ist immer noch eine Menge, allerdings erwarten dioe Experten von Alphaliner, dass MSC durch die gegensätzliche Haltung der Reedereien beim Neubau von Containerschiffen den dänischen Konkurrenten überholen und irgendwann im Jahr 2022 die weltweite Spitzenposition einnehmen wird.

MSC hat derzeit mindestens 35 große Schiffe mit einer Gesamtkapazität von fast 660.000 TEU in Auftrag gegeben. Die Pipeline von MSC könnte sogar noch weiter wachsen, da eine Reihe großer Neubauten im Rahmen langfristiger Charterverträge, die noch bestätigt werden müssen, in die MSC-Flotte aufgenommen werden könnten. Das aktuelle Auftragsbuch von Maersk umfasst hingegen nur 16 Schiffe mit 41.674 TEU, die für regionale Trades ausgelegt sind. Von den Dänen erwartet Alphaliner in nächster Zeit keine großen Aufträge. Man sieht den Fokus eher auf dem Ausbau der Logistikaktivitäten. Goße Linienschiffe bestellt Maersk nach Einschäzung der Experten erst wieder, wenn ein Umstieg auf alternative, nicht-fossile Kraftstoffe möglich ist.

Das Verhältnis von Auftragsbestand zu fahrender Flotte beträgt bei MSC 16,9 % und liegt damit nach Alphaliner-Berechnungen über dem Marktdurchschnitt von rund 15 %. »Im Vergleich zu Evergreen (52,9 %), Wan Hai (36,9 %) oder ZIM (35,5 %) erscheint dies ›mäßig ambitioniert‹«, schreibt Alphaliner. Allerdings wächst MSC organisch in Richtung Platz 1, während Maersk seine Spitzenposition durch die Übernahmen von Sea-Land (1999), P&O Nedlloyd (2005) und Hamburg Süd erreicht hat. Letztere hatte 2017 die Maersk-Flotte um 600.000 TEU erweitert.